Aushilfs-Zusteller der Post verärgern mit kreativer Zeitspar-Idee
Zwei studentische Aushilfen der Post haben im Osten der Stadt mit einer ungewöhnlichen Zustell-Methode für Ärger gesorgt. So trugen sie der Zeitersparnis wegen gar nicht erst die Sendungen aus – sondern nur die Benachrichtigungen, dass die Kunden ihre Sachen in einer Filiale abholen können. PostSprecher Rainer Ernzer bedauerte den Vorfall: „Wir entschuldigen uns ausdrücklich bei den Kunden.“
Es muss eine skurrile Begegnung gewesen sein, die Susanne Genath am Donnerstagmittag in Grafenberg mit einem der Zusteller hatte. Sie traf ihn auf seinem Fahrrad an, kurz nachdem er ihr eine Benachrichtigung in den Briefkasten geworfen hatte: Sie könne sich ihre Warensendung in einer (recht weit entfernten) Filiale abholen. Als sie ihn bat, ihr das Päckchen noch zu geben, erklärte er, er verteile nur die Karten. Pakete habe er keine dabei.
„Das ist natürlich nicht so gedacht“, sagt Post-Sprecher Ernzer auf Anfrage unserer Redaktion. Wegen der Grippewelle fehle der eigentliche Zusteller, und es sei schwierig gewesen, die Vertretung zu organisieren: „Es ist ein großes Aufkommen an Sendungen liegengeblieben.“Die eingesetzten Studenten hätten nun möglichst viele Briefe mitnehmen wollen, um sie zeitnah auszutragen – und entschieden, deshalb die unhandlicheren Sendungen gleich in der Filiale zu lassen. Dass das nicht gehe, habe man ihnen jetzt klar gemacht, so Ernzer: „Sie sind nachgeschult worden.“Betroffene, die eine Benachrichtigung bekommen haben, müssen ihre Sendung allerdings nun trotzdem abholen.