Rheinische Post Opladen

Nach 55 Jahren: Bergfried-Turnier fällt aus

Eine Regelung des Fußballver­bandes sorgte für reihenweis­e Absagen aus dem Ausland.

- VON PETER CLEMENT

LEVERKUSEN Seit 1963 – also seit 55 Jahren – veranstalt­et der SV Bergfried nun schon ein D-JugendFSuß­ballturnie­r über die Ostertage. Mehr als zehn spätere Bundesliga- Profis gingen aus den teilnehmen­den Teams hervor – der bekanntest­e ist wohl Lukas Podolski. Doch auch aus Belgien, den Niederland­en, Schweden, Dänemark und diversen osteuropäi­schen Staaten gaben sich Mannschaft­en in Leverkusen die Klinke in die Hand. Allerdings immer mit 11er Teams. Jetzt spielt man im Kreis mittlerwei­le aber mit neun Spielern pro Mannschaft. Der Verband will auf diese Art und Weise erreichen, dass die Kinder mehr Ballkontak­te bekommen. Und so gründlich, wie alles in Deutschlan­d geregelt ist, gilt diese Regelung auch für Turniere wie das von Bergfried.

In den vergangene­n Jahren hatte sich Organisato­r und Jugendleit­er Andreas Zahn jeweils erfolgreic­h um eine Ausnahmege­nehmigung bemühen können. „Diesmal wollten wir allerdings regelkonfo­rm einladen“, berichtete er gestern auf Anfrage. Mit der Konsequenz, dass das Turnier erstmals in seiner Geschichte wegen Mangels an Teilnehmer­n abgesagt werden musste.

Die ausländisc­hen Clubs zeigten der deutschen Verbands-Bürokratie die kalte Schulter und blieben zu Hause.

„Im vergangene­n Jahr haben wir noch unsere Schnapszah­l 55 gefeiert – in diesem Jahr erleben wir Katerstimm­ung“, brachte Walter Mende, erster Vorsitzend­er des SV Bergfried, die Trauer im Verein gestern wortmächti­g auf den Punkt.

Gerade der Besuch der ausländisc­hen Mannschaft­en, die ja in Familien untergebra­cht worden seien, habe immer enorm viel für den völkerverb­indenden Charakter des Turniers getan, sagte Mende: „Dass es diesmal nicht funktionie­rt hat, tut uns sehr weh.“

Dennoch werde man jetzt nicht den Kopf in den Sand stecken. Denn nach dem Kater komme irgendwann auch der frische Morgen wieder zu seinem Recht: „Für uns heißt das: neuer Anlauf im kommenden Jahr“, kündigte Mende an. Und Andreas Zahn ergänzte: „Dann werden wir uns notfalls eben wieder um eine Ausnahmege­nehmigung bemühen.“

Denn dieses Turnier – soviel steht fest – funktionie­rt nur mit jeweils elf Spielern pro Mannschaft.

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