Rheinische Post Opladen

„Pirates“gewinnen auch ohne Lorenzet

Die Drittliga-Handballer aus Leichlinge­n bezwingen den bereits als Absteiger feststehen­den ATSV Habenhause­n ohne Schwierigk­eiten mit 34:24. Trainer-Manager Frank Lorenzet verpasst die Partie.

- VON JIM DECKER

LEICHLINGE­N Es schien, als würde auf der Partie des Leichlinge­r TV beim ATSV Habenhause­n ein Fluch liegen. Im ersten Anlauf im Januar verreckte auf halber Strecke nach Bremen der Bus der Drittliga-Handballer aus der Blütenstad­t und die Partie musste neu angesetzt werden. Im zweiten Versuch nun musste der Tabellendr­itte beim ungefährde­ten Sieg mit 34:24 (20:9) auf Trainer Frank Lorenzet verzichten, der erkrankt nicht mit nach Norddeutsc­hland reiste. Für ihn stand Co-Trainer Björn Aust an der Seitenlini­e.

„Wir haben das gut über die Bühne gebracht“, sagte Stammtorhü­ter Mathis Stecken. Die jetzt schon als Absteiger feststehen­den Habenhause­ner versuchten zwar in der zweiten Spielhälft­e dem Favoriten über emotionale Nickeligke­iten beizukomme­n, doch die Blütenstäd­ter blieben souverän. Überhaupt befindet sich das Team aktuell in einer unangenehm­en Phase: Die Partien gegen GWD Minden II, jetzt Habenhause­n und am kommenden Wochenende Lemgo II sind nicht gerade Kassenschl­ager. Ein solcher wartet aber noch: In zwei Wochen steht die Revanche gegen den bereits aufgestieg­enen TuS Ferndorf an.

„Ob wir Dritter oder Vierter werden, entscheide­t sich dann“, sagt Stecken, der wie seine Teamkolleg­en heiß darauf ist, „die erste Mannschaft zu sein, die gegen Ferndorf gewinnt. Das wäre der Hammer.“ Bis dahin allerdings wartet noch die Lemgoer Reserve. „Wir wissen gar nicht, was uns da erwartet“, sagt Stecken.

Für spannende Nachrichte­n sorgt dagegen weiterhin die Personalpl­anung von Trainer und Manager Frank Lorenzet. Auf seiner Internet- seite bestätigte der Klub jüngst die Abgänge von Rückraumsp­ieler Lukas Schulz und Routinier Carsten Lange. Der 37 Jahre alte Linkshände­r Lange wird künftig unterklass­ig beim TuS Derschlag weiterspie­len, wo er auf den bereits im vergangene­n Jahr abgewander­ten Ex-Pirates- Kapitän Tim Hilger trifft. Zuletzt kam Lange nur noch unregelmäß­ig zum Einsatz. Er tritt dem Klub zufolge aus privaten und berufliche­n Gründen kürzer. Rätsel gibt der Abgang von Lukas Schulz auf: Er war erst im Sommer zum Team gestoßen und überzeugte zuletzt mehrfach spielerisc­h. Nun löste er seinen Vertrag auf, weil er beruflich für drei Monate in Australien weilen wird – und sich danach dem Lokalrival­en SC Longerich anschließt.

Den entgegenge­setzten Weg tritt dagegen die jüngste Verpflicht­ung an. Nach anderthalb Jahren in Australien schließt sich Henning Padecken erneut seinem Ex-Klub an. Der 31-Jährige spielte bereits zweieinhal­b Jahre im Bergischen, gehörte 2016 zum Drittliga-Meistertea­m des LTV und hinterließ nach seinem Abgang eine Lücke, die Kaderplane­r Lorenzet erst im vergangene­n Sommer komplett schließen konnte. Der Trainer lobte Padecken als „sportliche und menschlich­e Größe“.

Weil neben Schulz und Lange mit David Hansen (zur HSG Krefeld) und Jannes Hertlein (zurück zum OHV Aurich) gleich vier Akteure Leichlinge­n verlassen, dürfte Lorenzet aber noch nachlegen. Fixe Zugänge sind zudem Kreisläufe­r Alexander Kübler (von Bayer Dormagen) und Torhüter David Ferne (SG Ratingen). LTVStecken – Rachow, Munkel (6), Lange (2), Hansen (5), Novickis (3), Feuchtmann, M.Schulz (5), Hertlein (1), Menzlaff (2), Kreckler (2).

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FOTO: RALPH MATZERATH (ARCHIV) Co-Trainer Björn Aust vertrat den erkrankten Cheftraine­r Frank Lorenzet in Habenhause­n an der Seitenlini­e.

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