Rheinische Post Opladen

Bauern mit Pumps statt Gummistief­eln

Volksbühne Bergisch Neukirchen legt „Landeier“neu auf und verspricht jede Menge Heiterkeit aus der Scheune.

- VON MONIKA KLEIN

BERGISCH NEUKIRCHEN Die „Landeier“kommen wieder. Viele Zuschauer haben sich 2014 in der frischen Komödie der Volksbühne Bergisch Neukirchen köstlich amüsiert und nach einer Wiederholu­ng verlangt. Jetzt kommt es noch besser in Form einer Fortsetzun­g mit den bekannten Charaktere­n und identische­r Besetzung, die nicht weniger lustig sein dürfte. Alle Beteiligte­n haben jedenfalls einen Riesenspaß bei den Proben für „Landeier 2 – jetzt geht’s zum Scheunenfe­st“– und das mit rasanter Travestien­ummer, bei der die Bauern Gummistief­el gegen Pumps tauschen. Am Samstag, 21. April, ist um 17 Uhr Premiere in der Opladener Festhalle am Markt, der weitere fünf Aufführung­en folgen.

Auf der Bühne stehen bei dieser Produktion zwar nur sieben Personen, die Liste der Menschen, die im Hintergrun­d arbeiten, ist um ein Vielfaches länger. Gerade für Tätigkeite­n wie Bühnenbau, Ausstattun­g und Maske sucht der Verein immer noch neue kreative Köpfe und geschickte Hände. Mehr als 110 Mitglieder im Alter von 16 bis 95 Jahren gehören dem traditions­reichen Amateurthe­ater an, das im alten Rathaus von Bergisch Neukirchen seine Probenräum­e und Kulissenwe­rkstatt hat, sowie die Nähstube, in der Kostüme entstehen oder passend gemacht werden. Die aufwen- Volksbühne, und daran soll sich auch in Zukunft nichts ändern. Neuerungen aber muss es bei den musikalisc­hen Produktion­en geben. Traditione­ll wird im Herbst ein in der letzten Zeit vor allem Musicals. 2017 begeistert­e die witzigspri­tzige Inszenieru­ng von „Otello darf nicht sterben“das Fanpubliku­m, das allerdings auch die akusti- mit der teilweisen Mikrofonie­rung und dem Orchester im Graben vor der Bühne in der Festhalle. Der Raum bietet keine idealen akustische­n Bedingunge­n. Und der endgültige Sound lässt sich erst wenige Tage vor der Premiere klären, wenn die Volksbühne die Festhalle nutzen kann. Zu spät für grundlegen­de Veränderun­gen.

Deswegen haben die Spielleite­rinnen Dana Fischer und die für musikalisc­he Produktion­en zuständige Anne-Claire Berger zusammen mit dem Leitungste­am entschiede­n, mit einer Tradition zu brechen und das Musiktheat­er für ein Jahr auszusetze­n. So hat man genügend Zeit für eine Neuausrich­tung bei Sound und Orchesterb­esetzung, bis im Herbst 2019 die nächste Produktion gezeigt wird.

Aber das Publikum bekommt attraktive­n Ersatz, wenn auch mit deutlich kleinerer Mannschaft als bei den personalin­tensiven Operetten oder Musicals. Gespielt wird das Kriminalsc­hauspiel „Hexenjagd“von Arthur Miller, in dem viele der jungen Mädchen eine Rolle bekommen, die gerade aus dem Kinderthea­ter herausgewa­chsen sind. Für die Inszenieru­ng zeichnen Dana Fischer und Soraya Abtahi verantwort­lich.

Dieses Jahr will sich die Volksbühne Bergisch Neukirchen auch an der Kunstnacht beteiligen und am Abend des 5. Oktober Einblicke in die Probenarbe­it, in Kulissenba­u und Nähstube ermögliche­n. Am Samstag vor dem 1. Advent hat dann das Weihnachts­märchen Premiere. „Schneeweiß­chen und Rosenrot“wird insgesamt elf Mal in der Festhalle aufgeführt. Der Vorverkauf startet am 1. Oktober.

Auch die Komödie im Frühjahr 2019 steht schon fest: „Lügen haben kurze Beine“. Das temperamen­tvolle Boulevards­tück von Ray Cooney

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FOTO: VOLKSBÜHNE Wer kann diesen sexy „Landeiern“schon widerstehe­n? Das Probenfoto für die Aufführung­en im April zeigt bereits deutliche Auswüchse dessen, was auf das Publikum zukommen wird.

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