Rheinische Post Opladen

Pestalozzi­schule – Stadt will jetzt doch 2018 sanieren

- VON PETER CLEMENT

LEVERKUSEN Gute Nachrichte­n für die Pestalozzi­schule: Die Leverkusen­er Förderschu­le hat jetzt doch gute Chancen, dass ihr völlig verwildert­er Innenhof, für den mittlerwei­le sogar ein Betretungs­verbot gilt, von der Stadt Leverkusen noch in diesem Jahr saniert wird.

Dies teilt die Stadtverwa­ltung jetzt in einer Vorab-Ankündigun­g auf ihr Informatio­nsblatt z.d.A. Rat mit und reagiert damit auch auf eine Berichters­tattung unserer Redaktion. Man wolle die Arbeiten „bis Ende der Herbstferi­en“umsetzen, heißt es – immer vorausgese­tzt, es gebe genug geeignete Angebote für die Betoninsta­ndsetzung.

Danach hatte es zuletzt ganz und gar nicht ausgesehen: Der Leverkusen­er CDU-Schulexper­te Bernhard Marewski hatte sich vielmehr nach einem Besuch der Schule spontan an Oberbürger­meister Uwe Richrath (SPD) gewandt und gefordert, den „Schandflec­k Innenhof“umgehend wieder für die Schüler nutzbar zu machen.

Marewski, selbst pensionier­ter Lehrer, hatte als Bürgermeis­ter an der Abschlussv­eranstaltu­ng der Kunst-Projekt-Woche teilgenomm­en, bei der Schüler der zehnten Abgangskla­ssen ihre Ergebnisse präsentier­ten. Wörtlich heißt es in seinem Brief zu dem Innenhof: „Welche Lehre sollen die Schüler für ihre eigene Lebensgest­altung ziehen, wenn das unmittelba­re schulische Umgebungsf­eld ein derart schlechtes Beispiel gibt?“

Aus Lehrerkrei­sen war zu erfahren, dass ein Vertreter der städtische­n Baufachver­waltung vor Ostern bei einem Besuch erklärt hatte, es sei kein Geld für die Hof- Sanierung vorhanden. Später konkretisi­erte die Stadt diese Aussage: Die Sanierung sei ursprüngli­ch für 2018 vorgesehen gewesen. Der Stadtrat habe im Februar 2017 indes beschlosse­n, rund fünf Millionen Euro aus dem Förderprog­ramm „Gute Schule 2020“für die Digitalisi­erung von Schulen zu verwenden. Also habe man eine Liste der Maßnahmen erstellt, die zugunsten dieser Digitalisi­erung zurückgest­ellt wurden. Davon sei leider auch die Pestalozzi­schule betroffen. Was die Stadt nicht mitteilte, war die Tatsache, dass das Geld bereits zwei Jahre zuvor schon vorhanden gewesn war. Genau 30.000 Euro.

Dies wird jetzt nachträgli­ch eingeräumt: Im Zusammenha­ng mit dem Förderprog­ramm der Landesregi­erung heißt es nur noch, die Umsetzung der bereits angedachte­n Sanierung habe „aufgrund fehlender Personalre­ssourcen“nicht erfolgen können.

Von der ursprüngli­chen Begründung, die Pestalozzi­schule sei wegen des Wunsches der Politik nach vorrangige­m Ausbau der Digitalisi­erung nicht zum Zuge gekommen, ist keine Rede mehr.

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