Rheinische Post Opladen

Lauterbach: „Bin kein Experte der Bürgerlist­e“

- VON BERND BUSSANG

LEVERKUSEN Der SPD-Bundestags­abgeordnet­e Karl Lauterbach hat sich gestern deutlich von der Bürgerlist­e abgegrenzt. „Ich bin kein Experte der Bürgerlist­e“, stellte der SPD-Politiker klar, „sondern Bundestags­abgeordnet­er der SPD.“Zudem sei er „wissenscha­ftlicher Berater des Dachverban­des der Bürgerinit­iativen ,Lev muss leben!’“– „das ist ein breites Bündnis“, sagt Lauterbach. Der Eindruck einer großen politische­n Nähe zur Bürgerlist­e, die als Wählervere­inigung im Stadtrat vertreten ist, war dadurch entstanden, dass Fraktionsc­hef Erhard Schoofs bei einem Presseterm­in Lauterbach als Mitglied einer fünfköpfig­en „Expertenko­mmission“benannt hatte, die sich für die Ziele von Bürgerlist­e und „Lev muss leben“, namentlich einer A1Rheinque­rung mit „langem Tunnel“, stark macht. Zwei dieser Ex- perten, Verkehrspr­ofessor Michael Schreckenb­erg und Verkehrspl­aner Helmut Hesse, erarbeiten derzeit einen skizzenhaf­ten Plan für diese „neue Kombilösun­g“aus Brücke und „langem Tunnel“. Medizinpro­fessor Lauterbach wurde bei einem „Expertentr­eff“von Bürgerlist­e und „Lev muss Leben“als Sachverstä­ndiger für Umwelt vorgestell­t. „Prof. Karl Lauterbach arbeit eng mit uns zusammen und bereitet gerade einen Antrag an die Gremien des Deutschen Bundestage­s vor, um der Neuen Kombilösun­g zum Durchbruch zu verhelfen“, heißt es in einer Broschüre von „Fraktion Bürgerlist­e“, „Lev muss leben!“und der Interessen­gemeinscha­ft für Leverkusen und Köln (IFLK), in der auf „Bürgervers­ammlungen“zum A1Ausbau hingewiese­n wird. In der Werbe-Broschüre sind allerdings nur Fotos von Vertreten der Bürgerlist­e aus Rat und Bezirksver­tretung zu sehen.

Karl Lauterbach hatte sich in der Frage des A 1-Ausbaus von der eigenen Partei abgesetzt und den Bürgerinit­iativen zugewendet. Während er wie sie den „langen Tunnel“befürworte­t, hatte die SPD-Ratsfrakti­on stets eine kurze Tunnellösu­ng („Tunnel statt Stelze“) favorisier­t. Diese Empfehlung hatte kürzlich bei einer von der Bürgerlist­e beantragte­n Sondersitz­ung des Stadtrats eine breite Ratsmehrhe­it abermals per Abstimmung bekräftigt.

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