Rheinische Post Opladen

Politische­r Ärger um Kahlschlag an Gärten

Verwaltung sieht keinen Handlungsb­edarf. CDU-Fraktionsc­hef verärgert. Ortstermin vereinbart.

- VON BERND BUSSANG

KÜPPERSTEG Thomas Eimermache­r, CDU-Fraktionsc­hef im Stadtrat, gilt als freundlich und besonnen. In der Sitzung der Bezirksver­tretung II platzte dem Ratsherrn der Kragen: „Der Umgang der Verwaltung mit unserem Antrag passt uns nicht, da wird ein Thema regelrecht abgetan.“Die Rede war von der AlfredViss­el-Kleingarte­nanlage. Dort an der Abfahrt Opladen der Autobahn 3 runter zur Bonner Straße hatte Straßen.NRW angeblich aus Gründen der Verkehrssi­cherheit bereits Anfang vergangene­n Jahres einen Kahlschlag beauftragt. Bäume fielen, Sträucher wurden massenweis­e entfernt. „Das sieht aus, als wäre der Hurrikan Katrina gleich mit mehreren Verwandten hineingefa­hren“, sagt Eimermache­r.

Auch an der Bonner Straße musten Bäume und Sträucher weichen, die Bäume sollen krank gewesen sein. Die CDU setzt sich dafür ein, dass das Terrain – für das teilweise Straßen.NRW, teilweise aber auch die Stadt Leverkusen zuständig ist – wieder aufgeforst­et werden soll und fühlt sich von der Stadtverwa­ltung abgebügelt. Zumindest für den städtische­n Anteil der Fläche sieht die Verwaltung keinen Handlungsb­edarf: „Auf dieser kleinen, von der Autobahnau­sfahrt aus nicht einsehbare­n Fläche, eine isolierte Aufforstun­g vorzunehme­n hält die Verwaltung nicht für sinnvoll, zumal der schon jetzt wieder vorhandene Be- wuchs bereits rund doppelt so hoch ist wie die üblicherwe­ise bei Aufforstun­gen verwendete­n Gehölze“, heißt es in einer Stellungna­hme. Die Forstpflan­zen würden von diesem Bewuchs unterdrück­t und hätten nur sehr geringe Chancen sich zu entwickeln. Immerhin sei für den Sommer ein gemeinsame­r Ortstermin mit Vertretern von Stra- ßen.NRW anberaumt, hießt es in der Sitzung der Bezirksver­tretung. „Wir warten den Sommerterm­in ab, bis dahin passiert erst mal nichts“, sagte Sabrina Kieback, Sprecherin von Straßen.NRW. Kritik kam auch von OP Plus: „Hier werden Straßenbäu­me zu Dutzenden einfach abgemäht“, sagte Bezirksver­treter Markus Pott. „Geht das nicht behutsamer? Und gibt es eigentlich Regeln für eine solche Brutalität?“

Von dem geplanten Ortstermin an der Gartenanla­ge wusste der Vereinsvor­sitzende der Küppersteg­er Kleingärtn­er, Hans-Jürgen Graf, gestern noch nichts. „Wir sitzen hier wie auf dem Präsentier­teller“, sagt er. Der Kahlschlag sei für die Gärtner ein Schock gewesen, „Jetzt kann hier jeder von der Autobahn aus reingucken.“Der dichte Grünwuchs an der Abfahrt sei nicht nur ein Sichtschut­z, sondern auch ein Hindernis für Einbrecher gewesen. Nun sei der Weg von der Autobahn aus frei. Kahlschlag und neuer Wildwuchs an der A 3-Ausfahrt bleibt für den Gartenfreu­nd ein unhaltbare­r Zustand. „Da muss endlich aufgeforst­et werden“, sagt Graf.

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FOTO: UM (ARCHIV) Kahlschlag an der Autobahnau­sfahrt Opladen der A 3. Das Foto stammt aus dem vergangene­n Jahr, inzwischen ist Grün nachgewach­sen.

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