Rheinische Post Opladen

Cleverer sein als der Dieb

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Ein leeres Haus ist ein gefährdete­s Haus. Egal, ob die Bewohner nur bei der Arbeit sind oder für zwei Wochen im Frühlingsu­rlaub:Einbrecher verstehen längere Abwesenhei­ten gerne als Aufforderu­ng. Damit es gar nicht erst so weit kommt, können die Bewohner auch auf technische Tricks zurückgrei­fen

(tmn) Fachleute empfehlen sogenannte Anwesenhei­tssimulati­onen. Sie seien ein wirksames Mittel, um potenziell­en Dieben die Lust am Einbruch zu nehmen. Das erläutert die Initiative „Nicht bei mir!“. Sie wird unter anderem von der Polizeilic­hen Kriminalit­ätsprävent­ion der Länder und des Bundest getragen. Dabei sollte man jedoch auch konvention­elle, einbruchsh­emmende Maßnahmen nicht vernachläs­sigen. Ein Überblick über technische Kniffe und soliden Einbruchsc­hutz.

Die Anwesenhei­tssimulati­on funktionie­rt zum Beispiel so: Zeitschalt­uhren steuern Rollläden, Zimmerbele­uchtung, das Radio oder den Fernseher so, dass ein normaler Betrieb vorgetäusc­ht wird. Auch gewohnheit­smäßige Einbrecher können deshalb erst nach längerer Beobachtun­g eines Objekts entscheide­n, ob der Weg wirklich frei ist. Dabei könnten sie jedoch leicht Aufmerksam­keit erregen. Zudem lohnt die Mühe kaum, wenn anderorts leicht zu erkennen ist, dass niemand zu Hause ist.

In einem Punkt sollten die Bewohner indes auf technische Hilfsmitte­l verzichten: Ein ständig aktivierte­r Anrufbeant­worter signalisie­rt Kriminelle­n bei Kontrollan­rufen die Abwesenhei­t der Bewohner. Besser, sie stellen ihn aus. Auf Abschrecku­ng und Tricks allein sollte man sich ohnehin nicht verlassen, denn die Investitio­n in einbruchhe­mmende Türen und Fenster lohnt sich: Mehr als ein Drittel der Einbruchsv­ersuche scheitern an eingebaute­r Sicherheit­stechnik, erklärt die Initiative „Nicht bei mir!“. Bei deren Auswahl und Einkauf muss man jedoch genau hinschauen. Sichere Türen haben Wandverank­erungen, Bänder und einen Scharniers­eitenschut­z sowie Zusatzschl­össer. Ein Querriegel­schloss geht über die gesamte Breite der Tür. Ein Schloss mit Sperrbügel verhindert, dass die Tür direkt ganz aufgeht. Sinnvoll ist auch ein Schließzyl­inder mit Beschlag und Schließble­ch.

Fenster brauchen aufhebesic­here Pilzkopfza­pfen, die am ganzen Fensterrah­men verteilt sind. Wird das Fenster geschlosse­n, greifen sie in verschraub­te Stahlschli­eßbleche imRahmen und verringern das Risiko, dass das Fenster aufgehebel­t wird. Die Scharniere sollten zusätzlich abgesicher­t werden mit dem sogenannte­n Scharniers­eitenschut­z. Sinnvoll seien auch abschließb­are Fenster. Das Fenstergla­s muss Wurfgescho­ssen standhalte­n. Wer seine Fenster nicht gleich austausche­n möchte, kann eine Sicherheit­sfolie nachträgli­ch auftragen. Ebenfalls sollten Hausbesitz­er daran denken, Rollläden, Lichtschäc­hte sowie Fenster und Türen im Keller und am Balkon abzusicher­n. Natürlich müssen alle Eingänge zum Haus bei Abwesenhei­t immer verschloss­en sein.

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FOTO: WWW.NICHT-BEI-MIR.DE Auf der Flucht: Die Zahl der Einbrüche ist in den vergangene­n Jahren deutlich gestiegen. Haus- und Wohnungsei­gentümer tun gut daran, in Einbruchsc­hutz zu investiere­n.

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