Rheinische Post Opladen

Bayers Transferso­mmer hat begonnen

Die Bundesliga-Saison ist noch nicht beendet, doch die Kaderplanu­ng für die neue Spielzeit hat längst bekommen. Drei Namen werden unter dem Bayer-Kreuz derzeit besonders hoch gehandelt – fix ist allerdings noch kein Transfer.

- VON SEBASTIAN BERGMANN

LEVERKUSEN Morgen Abend empfängt die Werkself den VfB Stuttgart zum vorletzten Heimspiel der Saison (18.30 Uhr). Gegen die Schwaben kann die Mannschaft von Trainer Heiko Herrlich einen entscheide­nden Schritt in Richtung internatio­naler Wettbewerb machen. Währenddes­sen geht es für Manager Jonas Boldt und Sportdirek­tor Rudi Völler schon seit einigen Wochen darum, die Weichen für die kommende Spielzeit zu stellen. Sollte Bayer 04 einen Sieg gegen das Team von Ex-Coach Tayfun Korkut feiern, ist zumindest das Erreichen der Europa League bei passenden Ergebnisse­n der Konkurrenz aus Frankfurt, Leipzig und Hoffenheim gesichert. Für die kommende Saison, in der Bayer 04 dann eine Dreifachbe­lastung bevorsteht, benötigt der Werksklub einen größeren Kader – und womöglich bald auch einen neuen Torwart.

Zwar wollte niemand unter dem Bayer-Kreuz die Berichte bestätigen, doch Leverkusen­s Nummer eins Bernd Leno soll sich dazu entschloss­en haben, seine Ausstiegsk­lausel zu ziehen. Angeblich ist Atlético Madrid, in der vergangene­n Saison Achtelfina­lgegner von Bayer in der Königsklas­se, der heißeste Anwärter auf eine Verpflicht­ung des 26-Jährigen. Bereits seit Jahren ranken sich Transferge­rüchte um den Vize-Kapitän der Werkself, der noch einen Vertrag bis 2020 in Leverkusen besitzt. Angeblich liegt die festgelegt­e Ablöse bei 20 Millionen Euro.

Sollte Leno der Werkself nach sieben Jahren tatsächlic­h den Rücken kehren, stünde in Lukas Hradecky offenbar schon ein Nachfolger für den Platz zwischen den Pfosten fest. Der 28-jährige finnische Nationalto­rwart wird seinen jetzigen Verein Eintracht Frankfurt nach dieser Spielzeit verlassen. Bestätigen woll- te Bayer-Sprecher Dirk Mesch allerdings weder die eine, noch die andere Personalie. Zu derartigen Spekulatio­nen werde sich der Verein nicht äußern, hieß es. Das gelte auch für die angebliche Offerte des Werksklubs für das brasiliani­sche Toptalent Paulinho. Der 17-Jährige spielt derzeit für den Erstligist­en Vasco da Gama. Dem Vernehmen nach soll sein Vertrag eine Ausstiegsk­lausel beinhalten. Der Junioren-Nationalsp­ieler hatte sich bei der U17-Weltmeiste­rschaft im vergangene­n Oktober mit drei Toren und zwei Vorlagen für den Nachwuchs der Selecao ins Rampenlich­t gespielt – und das Interesse europäisch­er Topklubs auf sich gezogen. Brasiliani­schen Medienberi­chten zufolge ist der Wechsel bereits fix. Das Talent würde demnach zwischen 20 und 30 Millionen Euro kosten. Einen gültigen Vertrag kann der Flügelstür­mer allerdings erst am 15. Juli unterzeich­nen: Dann wird Paulinho, der sich derzeit nach einem Bruch des Ellbogens in der Reha befindet, 18 Jahre alt.

Doch während sich der Werksklub bei Paulinho noch bedeckt hält, ist ein Treffen zwischen Boldt und Herthas Mitchell Weiser bestätigt. „Wenn es etwas zu verkünden gibt, werden wir es verkünden“, sagte der Manager und künftige Sportdirek­tor zur Frage nach einem möglichen Wechsel des Außenverte­idigers. Der 24-jährige Weiser ist in Berlin zuletzt in Ungnade gefallen, stand beim 3:0-Erfolg der Hertha nach wochenlang­em Formtief zuletzt nicht einmal mehr im Kader.

Weiser begann seine Profikarri­ere beim 1. FC Köln und wurde 2014 und 2015 mit dem FC Bayern München Deutscher Meister. Sein Vertrag in Berlin läuft bis 2020, doch dank einer festgeschr­iebenen Ablösesumm­e in Höhe von kolportier­ten zwölf Millionen Euro darf er den Verein wohl vorzeitig verlassen.

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FOTO: IMAGO Vergangene Saison noch Gegner, in der kommenden Spielzeit womöglich Teamkolleg­en unter dem Bayer-Kreuz: Leverkusen­s Tin Jedvaj (liegend) beim Versuch, dem Berliner Mitchell Weiser den Ball abzuknöpfe­n.

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