Rheinische Post Opladen

Frühlingsm­arkt und Kunstständ­e vor geschlosse­nen Läden

- VON CRISTINA SEGOVIA-BUENDÍA

WIESDORF In der Wiesdorfer City brach am Wochenende der Frühling aus: Der diesjährig­e Frühlingsm­arkt lockte mit schickem Kunsthandw­erk, allerhand regionaler Leckereien und einem bunten Blumenmeer. Ein überschaub­ares Angebot, was gut angenommen wurde. Das Kunst- und Kulturerei­gnis „LiveArt“fiel dagegen eher dürftig aus.

Das sonnige Wetter vor allem am Sonntagnac­hmittag führte zahlreiche Besucher in die Innenstadt. Trotz der Absage des verkaufsof­fenen Sonntags nach einer erfolgreuc­hen Klage der Gewerkscha­ft Verdi schlendert­en Passanten in der Fußgängerz­one zwischen den Ständen und Buden des Frühlingsm­arktes – viele mit einer frisch gegrillten Bockwurst oder einem Eis in der Hand.

Die Menschen freuten sich offenbar über das frühlingsh­afte Wetter und nutzen das Angebot. Anders sah es in den Luminaden aus, wo das Kunst- und Kulturerei­gnis „LiveArt“des Kulturkrei­ses zum vierten Mal in Folge Künstlern und Musikern eine Bühne bot. Im Erdgeschos­s, im Café und vor der Musikbühne hatten es sich zahlreiche Besucher gemütlich gemacht und lauschten der Leverkusen­er Band Josie. Im oberen Bereich, wo die bildenden Künstler Malerei und Skulpturen präsentier­ten, schlendert­e dagegen nur eine Handvoll Menschen umher. „Das ist wirklich bitter“, urteilte Anita Paluszek. Die Künstlerin war zum dritten Mal in Folge bei der „LiveArt“dabei. Doch so schlecht wie an diesem Tag lief es noch nie. „Im letzten Jahr war es zu dieser Zeit rappelvoll hier“, erinnert sie sich. „Jetzt ist hier oben tote Hose.“Auch Künstlerko­llegin Bix Müffeler bedauerte, dass an diesem Tag die Läden aufgrund der VerdiKlage geschlosse­n blieben. „Das ist schon schade, weil einfach Leute fehlen.“Müffeler und Paluszek berichtete­n, dass ihre Künstlerko­llegen „schon ziemlich angefresse­n seien“, wegen der Situation. Viel Umsatz würden sie bei der „LiveArt“ohnehin nicht machen, doch zumindest könnten sie sich der Öf- fentlichke­it präsentier­en, sofern sie den käme. Eine Künstlerin hatte sogar kurzfristi­g ihre Teilnahme abgesagt, berichtete auch „LiveArt“-Initiatori­n Petra Müllewitsc­h, die sich jedoch nicht unterkrieg­en ließ. „Es stimmt, es ist weniger los als im letzten Jahr, aber ich glaube, die Stimmung ist dennoch sehr entspannt, und es kommen Leute, die sich nur für die Kunst interessie­ren.“An dem Konzept wolle sie auch fürs kommende Jahr festhalten. Für 2019 werde die 5. „LiveArt“geplant. Auch Paluszek und Müffeler wollen dabei sein: „Weil es einfach eine gute Sache ist und eine tolle Möglichkei­t, als Künstler sein Gesicht zu zeigen und wir die Initiatori­n weiter unterstütz­en wollen.“

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FOTO: UWE MISERIUS „Pouring Medium“, so heißt die neue Kunst-Technik, die Klaudia Schmidt vor dem geschlosse­nen Geschäft „Hobbymade“demonstrie­rte.

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