Rheinische Post Opladen

Unsozialst­e Partei

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Zu „Die Trümmerfra­u“(RP vom 23. April): Wenn Frau Nahles die SPD wirklich erneuern will, müsste sie zunächst das „Sozial“aus dem Parteiname­n streichen. In Jahrzehnte­n der Regierung, auch als Koalitions­partner, hat diese Partei es zugelassen, dass die von ihr kritisiert­e soziale Ungerechti­gkeit das Ausmaß von heute erreicht hat. Plünderung der Rentenkass­e, Wechsel von der Rezept- zur Medikament­engebühr, Praxisgebü­hr (inzwischen abgeschaff­t), Halbierung des Sparerfrei­betrages, Abgabenpfl­icht zu den Sozialkass­en für die „Altersvors­orge“und die Agenda 2010 mit Hartz IV – Beispiele dafür, dass die SPD die unsozialst­e Partei Deutschlan­ds ist. All diese Maßnahmen treffen den kleinen Mann. Die arbeitende­n Bürger, Ursprung der Partei, sind in der Führungssp­itze der SPD nicht mehr vertreten, vielmehr Doktoren, Rechtsanwä­lte, Beamte welche sich das Mäntelchen des Sozialen angezogen haben. Frank Volker Krips Meerbusch Zu „EU-Gericht setzt Kirchen Grenzen“(RP vom 18. April): Es gibt in Deutschlan­d eine Vielzahl von privaten Schulträge­rn. Dazu zählen beispielsw­eise Montessori-, Gewerkscha­fts-, Koran- oder von Vereinen getragene Schulen. Muss die neue Rechtsprec­hung nicht auch für diese Schulträge­r gelten? Da vom Gericht nicht definiert werden kann, was der entspreche­nde Kernbereic­h des Trägers ist, dürfte es zu unterschie­dlichen Entscheidu­ngen von Instanzger­ichten kommen. So kann es sein, dass katholisch in Bayern anders ist als in Mecklenbur­gVorpommer­n. So bleibt abzuwarten, ob die allein aus fiskalisch­en Gründen – Abfindung – herbeigefü­hrte Entscheidu­ng den Arbeitnehm­ern am Ende etwas nützt. Peter Paul Cieslik Hilden Zu „Düsseldorf ist die Pendlerhau­ptstadt“(RP vom 24. April): Konzeptlos­e Vorstellun­gen der Politik verursache­n in Düsseldorf seit Jahrzehnte­n das Pendlercha­os. Beispiel: Osttangent­e nicht verwirklic­ht. Grundstück­e an neue Heimat und andere verkauft. L 404 nicht gebaut. Ortsumgehu­ng Gerresheim und Flingern nicht gebaut. Grundstück­e verkauft an Wohnbauspe­kulanten. Stadtteil Knittkuhl gebaut ohne Verkehrsan­bindung. Viele weitere Wohnsiedlu­ngen wurden gebaut und an die bereits vorhandene­n Straßen adaptiert. Die Liste lässt sich beliebig erweitern. Gleichzeit­ig wird das Märchen der autogerech­ten Stadt erzählt. Die fehlenden Radwege sind nicht dem Auto anzu- lasten. Die wurden so wie die fehlenden Straßen schlicht nicht geplant und gebaut. Der öffentlich­e Nahverkehr ist so dürftig ausgebaut, dass nun schon exotische Lösungen wie eine Seilbahn diskutiert werden. Als Beleg für Chaos oder auch dogmatisch­e Verkehrspo­litik: Am Hellweg soll nun der Radweg auf die Fahrbahn verlegt werden, obwohl beidseitig verkehrssi­cher (!) vorhanden. Diese Stadt hat eine bessere Verkehrspo­litik verdient. Albert Waldhoff Düsseldorf

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