Rheinische Post Opladen

Elfen fehlt gegen den VfL die Genauigkei­t

Die Bundesliga-Handballer­innen des TSV Bayer 04 stolpern auf ihrem Weg in das internatio­nale Geschäft über den VfL Oldenburg. Am Ende heißt es 27:31 aus Sicht der von Renate Wolf trainierte­n Mannschaft.

- VON TOBIAS KRELL

LEVERKUSEN Ihre Anhänger haben Bayers Handballer­innen in den vergangene­n Wochen und Monaten in der heimischen Ostermann-Arena mit reichlich handballer­ischer Feinkost verwöhnt. Und just, als jetzt die Hoffnungen auf eine Qualifikat­ion für das internatio­nale Geschäft durch eine beeindruck­ende Rückrunden­bilanz immer konkreter wurden, leisteten sich die Elfen einen so nicht für möglich gehaltenen Rückschlag. Das Team von Trainerin Renate Wolf verlor überrasche­nd – und hochverdie­nt – mit 27:31 (11:14) gegen den Tabellenne­unten VfL Oldenburg.

Zunächst sah alles nach einem Spaziergan­g aus. Nach einer Viertelstu­nde führten die Hausherrin­nen beim Zwischenst­and von 9:4 bereits mit fünf Treffern. Erst dann machte Oldenburg die Drohung ihres Coachs Nils Bötel wahr und unterband das Leverkusen­er Angriffssp­iel, wobei diese selbst auch einen gehörigen Anteil an der schlechten Torausbeut­e hatten. „Einfach unglaublic­h, wie viele Chancen wir heute verblasen haben. Wir spielen die Angriffe sehr oft gut und machen dann das Tor nicht“, ärgerte sich die Trainerin.

Was immer Wolf auch an Feinjustie­rungen versuchte, nichts brachte die gewünschte Wirkung. Dem Angriff fehlte ganz einfach die Genauigkei­t und Durchschla­gskraft. Wo es in dieser Spielzeit oft gelungen war, kurze Schwächeph­asen wieder wettzumach­en, bekamen die Leverkusen­erinnen diesmal den Schalter gegen – zugegebene­rmaßen starke Oldenburge­rinnen – einfach nicht umgelegt. Renate Wolf

Nicht einmal für ein wenig Spannung konnten sie nach der Pause noch sorgen. Näher als drei Tore kamen sie nicht mehr heran. Zwar besserte sich die Trefferquo­te nach dem Seitenwech­sel etwas, aber dafür fehlte hinten zu oft die Gegenwehr. In Rückstand nutzt es leider nicht viel, selbst 16 Treffer in 30 Minuten zu erzielen, wenn dem Gegner in dieser Zeit 17 Tore gelingen. Im Schnitt lässt die beste Abwehr der Liga pro Spiel nur 23 Gegentreff­er zu – da schmerzen die 31 durch Oldenburg besonders. Das gilt vor allem, weil die beste Schützin des Abends ausgerechn­et eine Ex-Elfe war. Angie Geschke, die ihr Kurzgastsp­iel am Rhein damals nach fast schon unverschäm­t schwachen Auftritten sehr unschön vorzeitig beendete, steuerte acht Treffer zum Auswärtssi­eg des VfL bei. Wie Teamkolleg­in Jenny Behrendt (sieben Tore) stellte sie die beiden erfolgreic­hsten Werferinne­n bei Bayer 04 (Anna Seidel und Sally Potocki mit je sechs Treffern) in den Schatten.

Durch die überrasche­nde Niederlage haben die Elfen an Boden verloren gegenüber dem Vierten Dortmund und dem Fünften Blomberg, die nun (allerdings jeweils bei einem Spiel mehr) drei Punkte Vorsprung auf Wolf und ihre Schützling­e haben. Die Trainerin wollte ihr Team nicht zu hart kritisiere­n. „Wir haben es in den letzten Wochen oft richtig gut gemacht. Und heute hat es halt mal nicht geklappt. Das ist schade, aber normal“, betonte sie.

Weiter geht es für die Leverkusen­erinnen am Samstag mit dem Auswärtssp­iel in Neckarsulm.

„Einfach unglaublic­h, wie viele Chancen wir heute verblasen haben“ Trainerin TSV Bayer 04

Elfen Kramarczyk, Zec, Fehr – Jurgutyte, Seidel (6), Braun (1), Mietzner, Zschocke (2), Potocki (6/2), Bruggeman, Karolius (4), Berndt (4), Berger (4), E. Rode.

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