Überlegene Leichlinger lassen keine Dramatik zu
Das Derby gegen die Bergischen Panther war eine klare Sache für die Drittliga-Handballer des LTV, die sicher im DHB-Pokal stehen.
LEICHLINGEN Richtige Derbyatmosphäre kam nicht auf – aber das war dem Leichlinger TV ganz recht. Die Drittliga-Handballer von Trainer Frank Lorenzet erledigten ihre Aufgabe im Derby gegen die HSG Bergische Panther am Freitagabend derart souverän, dass der insgesamt 21. Sieg in dieser Saison nie in Gefahr geriet. „Wir sind eine andere Mannschaft als zu Saisonbeginn“, analysierte Torwart Mathis Stecken. „Wir machen ein solides Spiel und gewinnen trotzdem mit sieben Toren Unterschied. Das ist wirklich bemerkenswert.“
In der Tat war das 33:26 (17:9) für die 524 Zuschauer eines der unspektakulären der häufig dramatischen Spiele im Ostermann-Forum. Aber es war ein wichtiges: Nach dem verdienten Sieg sind die Leichlinger nicht mehr von Platz vier zu verdrängen. Die direkte Qualifikation für den DHB-Pokal ist damit ein Spieltag vor Saisonende perfekt und der ungeliebte Gang in die Qualifikation vermieden. „Die Extra-Spiele nach der Saison braucht wirklich niemand“, sagte Rückraumspieler David Hansen, der gegen die HSG sein letztes Heimspiel bestritt. Nach der Saison zieht es ihn zum Ligakonkurrenten HSG Krefeld.
Der 27-Jährige wurde wie Jannes Hertlein (OHV Aurich) und Carsten Lange (TuS Derschlag) vor dem Spiel verabschiedet. Lukas Schulz, der nächste Spielzeit für den Longericher SC aufläuft, besitzt bereits keinen Vertrag mehr in der Blütenstadt und befindet sich beruflich in Australien. „Es war eine tolle und vor allem erfolgreiche Zeit hier in Leichlingen“, sagte Hansen etwas wehmütig. Der Rechtshänder feierte mit den Pirates 2016 den Meistertitel. Kommende Saison dürfte er mit den Krefeldern gute Chancen haben, erneut den Titel der dritten Liga zu holen.
Ein zumindest großer Widersacher dürften dann auch die Leichlinger sein. „Wir wollen natürlich immer ganz oben mitspielen. Bei einem Verein wie Leichlingen müssen wir das auch“, sagte Keeper Stecken. Er glaubt, dass die bereits stark verbesserte Abwehr der Pirates kommende Saison noch viel Potenzial besitzt. Mit Rückkehrer Henning Padeken, der unter der Woche bei seinen alten und neuen Teamkolle- gen vorbeischaute, könnte die Deckung der Leichlinger nach Steckens Meinung „noch stärker“werden.
Padeken ist einer von bisher drei feststehenden Zugängen. Trainer Lorenzet kündigte an, noch zwei weitere Spieler holen zu wollen. Ein Umbruch wie vor dieser Saison steht also erneut bevor. Allerdings dürfte er die Blütenstädter noch stärker als ohnehin schon machen.
Lorenzet versuchte Padeken sogar für das Derby gegen die Panther vorzeitig zu reaktivieren – jedoch ohne Erfolg. Die Linkshänder Mike Schulz und Marcus Bouali (beide Kniebeschwerden) fielen aus. Und so war die Leichlinger Bank neben der vollbesetzten Seite der HSG ziemlich leergefegt – erst recht, als zunächst Hansen nach einem Einsteigen mit Rot („Das kann man schon so geben“) vom Feld musste und ihm in der Schlussphase auch Hertlein mit seiner dritten Zeitstrafe auf die Tribüne folgte.
Probleme kamen deshalb aber nicht auf: Vor allem Linkshänder Lange erhielt viel Spielzeit und machte ein starkes Spiel mit vielen erfolgreichen Abschlüssen aus dem Rückraum. Leichlinger TVStecken (1), Mundhenk – Kreckler (9/2), Lange (6), Hertlein (3), Menzlaff (5), Munkel(3), Novickis (4), Rachow (1), Feuchtmann (1).