Rheinische Post Opladen

Kempes Kopfball lässt die Korken knallen

Bayers Fußballeri­nnen haben den direkten Wiederaufs­tieg mit einem 2:1-Sieg gegen Freiburg perfekt gemacht – in letzter Sekunde.

- VON TOBIAS KRELL

LEVERKUSEN Es ist vollbracht: Bayers Fußballeri­nnen machen mit einem 2:1 (0:0) gegen den SC Freiburg II am drittletzt­en Spieltag vorzeitig die direkte Rückkehr in die 1. Bundesliga perfekt. Bevor am heimischen Kurtekotte­n die Sektkorken knallen konnten, spannte das Team von Trainerin Verena Hagedorn die Fans allerdings ganz schön lange auf die Folter – buchstäbli­ch bis zur letzten Sekunde.

Es lief bereits die Nachspielz­eit, da stand Friederike Kempe im Strafraum goldrichti­g und köpfte den Ball zum erlösenden Siegtreffe­r ins Netz. Dann verschwand sie in einer Jubeltraub­e aller Leverkusen­erinnen – inklusive der kompletten Bank. Die Unparteiis­che Sina Diekmann machte noch kurz den Versuch, das Feld zur eigentlich noch angedachte­n Spielforts­etzung zu räumen. Aber als weder die wilden Leverkusen­erinnen, noch die enttäuscht auf dem Rasen sitzenden Gäste aus dem Breisgau Anstalten machten, sich wieder aufzustell­en, pfiff sie die Partie kurzerhand ab und zog mit ihren Assistenti­nnen von dannen.

Ein Halten für die entfesselt­en Aufsteiger­innen gab es schon vorher nicht mehr. Sie tanzten, hüpften, jubelten, schrien all die Anspannung des vergangene­n Jahres inklusive Abstieg und Neuaufbau und der soeben absolviert­en Partie heraus. Dann folgten die etwas geordneter­en, obligatori­schen Feierritua­le: „Humba täterä“vor der eigenen Bank, eine Welle mit den Fans, ein Siegerfoto, und weil es so schön war, nochmal „Humba täterä“vor der Tribüne – alles begleitet von reichlich Sekt, der mehr verspritzt als getrunken wurde.

Manch Anhänger der Werkself verpasste die Feier glatt. Denn nach dem ebenso überrasche­nden wie glückliche­n Führungstr­effer der Freiburger Reserve durch Vanessa Ziegler in der 79. Minute glaubten sie nicht mehr an den Sieg der nötig war, um sofort und ohne Hilfe alles klar zu machen. Die wenigen Pessimiste­n verpassten eine packende Schlusspha­se. Denn mit dem Gegentor schalteten die bis dahin zwar überlegene­n, aber oft zu hektischen und ungenauen Leverkusen­erinnen den Turbo ein.

„Vielleicht brauchten wir genau das“, vermutete die überglückl­iche Verena Hagedorn. Das fast wütende Anrennen der Leverkusen­erinnen zahlte sich aus: Erst glich Barbara Reger umgehend aus (80.) und dann rollte Angriff um Angriff auf das SCF-Tor. Nur ins Netz wollte das Spielgerät vorerst nicht. Dem Lattentref­fer aus der ersten Hälfte ließ Bayer drei weitere in der Schlusspha­se folgen – und etliche weitere hochkaräti­ge Chancen. Die auf Konter lauernden Freiburger­innen blieben aber immer gefährlich.

Die offizielle Feier mit etwas mehr Vorbereitu­ng soll am letzten Spieltag daheim gegen Wetzlar steigen. Mit dem Sieg gegen Freiburg kann der einzige Konkurrent Sindelfin- gen nicht mehr an Bayer vorbeizieh­en. Und die übrigen Spitzentea­ms – Hoffenheim, München und Frankfurt – als Reservetea­ms von Erstligist­en nicht aufsteigen. Bayer 04 Klink – Kempe, Barth, Friedrich (46. Heß), Ringsing – Prinz – Sahlmann (46. Finestra), Reger – Uebach (79. Wich), Bokanovic, Gier.

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FOTO: UWE MISERIUS So sehen Aufsteiger­innen aus: Bayers Fußballeri­nnen feierten nach dem Sieg gegen Freiburg ausgelasse­n die Rückkehr in die Bundesliga.

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