Kempes Kopfball lässt die Korken knallen
Bayers Fußballerinnen haben den direkten Wiederaufstieg mit einem 2:1-Sieg gegen Freiburg perfekt gemacht – in letzter Sekunde.
LEVERKUSEN Es ist vollbracht: Bayers Fußballerinnen machen mit einem 2:1 (0:0) gegen den SC Freiburg II am drittletzten Spieltag vorzeitig die direkte Rückkehr in die 1. Bundesliga perfekt. Bevor am heimischen Kurtekotten die Sektkorken knallen konnten, spannte das Team von Trainerin Verena Hagedorn die Fans allerdings ganz schön lange auf die Folter – buchstäblich bis zur letzten Sekunde.
Es lief bereits die Nachspielzeit, da stand Friederike Kempe im Strafraum goldrichtig und köpfte den Ball zum erlösenden Siegtreffer ins Netz. Dann verschwand sie in einer Jubeltraube aller Leverkusenerinnen – inklusive der kompletten Bank. Die Unparteiische Sina Diekmann machte noch kurz den Versuch, das Feld zur eigentlich noch angedachten Spielfortsetzung zu räumen. Aber als weder die wilden Leverkusenerinnen, noch die enttäuscht auf dem Rasen sitzenden Gäste aus dem Breisgau Anstalten machten, sich wieder aufzustellen, pfiff sie die Partie kurzerhand ab und zog mit ihren Assistentinnen von dannen.
Ein Halten für die entfesselten Aufsteigerinnen gab es schon vorher nicht mehr. Sie tanzten, hüpften, jubelten, schrien all die Anspannung des vergangenen Jahres inklusive Abstieg und Neuaufbau und der soeben absolvierten Partie heraus. Dann folgten die etwas geordneteren, obligatorischen Feierrituale: „Humba täterä“vor der eigenen Bank, eine Welle mit den Fans, ein Siegerfoto, und weil es so schön war, nochmal „Humba täterä“vor der Tribüne – alles begleitet von reichlich Sekt, der mehr verspritzt als getrunken wurde.
Manch Anhänger der Werkself verpasste die Feier glatt. Denn nach dem ebenso überraschenden wie glücklichen Führungstreffer der Freiburger Reserve durch Vanessa Ziegler in der 79. Minute glaubten sie nicht mehr an den Sieg der nötig war, um sofort und ohne Hilfe alles klar zu machen. Die wenigen Pessimisten verpassten eine packende Schlussphase. Denn mit dem Gegentor schalteten die bis dahin zwar überlegenen, aber oft zu hektischen und ungenauen Leverkusenerinnen den Turbo ein.
„Vielleicht brauchten wir genau das“, vermutete die überglückliche Verena Hagedorn. Das fast wütende Anrennen der Leverkusenerinnen zahlte sich aus: Erst glich Barbara Reger umgehend aus (80.) und dann rollte Angriff um Angriff auf das SCF-Tor. Nur ins Netz wollte das Spielgerät vorerst nicht. Dem Lattentreffer aus der ersten Hälfte ließ Bayer drei weitere in der Schlussphase folgen – und etliche weitere hochkarätige Chancen. Die auf Konter lauernden Freiburgerinnen blieben aber immer gefährlich.
Die offizielle Feier mit etwas mehr Vorbereitung soll am letzten Spieltag daheim gegen Wetzlar steigen. Mit dem Sieg gegen Freiburg kann der einzige Konkurrent Sindelfin- gen nicht mehr an Bayer vorbeiziehen. Und die übrigen Spitzenteams – Hoffenheim, München und Frankfurt – als Reserveteams von Erstligisten nicht aufsteigen. Bayer 04 Klink – Kempe, Barth, Friedrich (46. Heß), Ringsing – Prinz – Sahlmann (46. Finestra), Reger – Uebach (79. Wich), Bokanovic, Gier.