Ein Pärchen mit Pfiff
(howa) Der Kölner Zoo hat seine beiden neuen Schwarzweißhäherlinge vorgestellt. Die Geschwister kamen aus dem britischen Zoo Chester an den Rhein. Die Singvögel leben in einer großen Voliere in der Fasanerie des Kölner Zoos. Schwarzweißhäherlinge stammen ursprünglich aus Asien. Die Großeltern des Kölner Geschwisterpaars wurden dort im Tropenwald abgefangen und auf einem illegalen Vogelmarkt, wie es sie zu tausenden in Südostasien gibt, verkauft. Ein Zoo rettete die Tiere, um mit ihnen die Erhaltungszucht bei dieser bedrohten Art vorantreiben zu können. Singvögel stehen auch morgen im Mittelpunkt. Der Kölner Zoo veranstaltet dann erstmals einen Singvogeltag. Ziel ist, auf das durch Abfang, illegales Halten und Lebensraumzerstörung verursachte Singvogelsterben aufmerksam zu machen. Der Motto-Tag ist Teil der internationalen „Silent-Forest“-Kampagne des Europäischen Zooverbands. „Zoos gehen gegen das massive Aussterben von Singvögeln vor. Zum Beispiel mit Erhaltungszuchtmaßnahmen und Aktionen, die die Öffentlichkeit sensibilisieren sollen“, sagt Zoodirektor Theo B. Pagel. Schon heute sind in manchen asiatischen Wäldern keine Vogelstim- men mehr zu hören. Auch in Europa nehmen die Singvögel-Populationen stetig ab. „Eine Welt ohne Vogelgezwitscher will ich mir – gerade jetzt im Frühling – nicht vorstellen. Deswegen sind wir aktiv“, berichtet Pagel. Zum Programm des Kölner Singvogeltages zählen Mitsingkonzerte, Malen und Basteln für Kinder, Vogelstimmenführungen mit dem Naturschutzbund, exklusive Blicke hinter die Kulissen des Tropenhauses in Nachzucht- und Quarantänestation sowie eine Wandmalaktion mit dem Kölner Künstler Rolf Jahn, der bekannt für seine „Schräge Vögel“-Motive ist. Zudem tätowieren bekannte rheinische Tattoo-Künstler morgen im Zoo Vogelmotive und spenden den Erlös für die Finanzierung weltweiter Singvogel-Schutzmaßnahmen.