Rheinische Post Opladen

Trotz chronische­r Atemnot das Leben genießen

- VON GABI KNOPS-FEILER

LEVERKUSEN Hinter den vier Buchstaben „COPD“(englisch für „chronic obstructiv­e pulmonary disease“) verbirgt sich eine schwerwieg­ende Erkrankung. Was es genau mit dieser chronisch obstruktiv­en Lungenerkr­ankung auf sich hat, welche Ursachen und Folgen die Krankheit hat und welche TherapieMö­glichkeite­n es gibt, darüber klärt die örtliche COPD-Selbsthilf­egruppe „Atmen“im Rahmen des 5. Leverkusen­er COPD-Tages am Samstag, 26. Mai, 10 bis 16 Uhr im AgamSaal des Forums, auf. Es gibt Lungenspor­t-Workshops und Podiumsdis­kussionen. Der Eintritt ist frei.

Der Tag steht unter dem Motto „Lebenslust trotz(t) Atemnot“. Denn trotz dieser chronische­n Erkrankung könnten Betroffene viel Freude am Leben haben, meint Josef Brandl (65), Vorsitzend­er der Leverkusen­er Selbsthilf­egruppe. Er selbst geht mit gutem Beispiel vo- ran: So bezwang er vor zwei Jahren in Begleitung mehrerer Ärzte und Vertreter seiner Selbsthilf­egruppe die Treppen des Kölner Doms. „Das nimmt mir keiner mehr“, sagt er stolz im Rückblick auf dieses Erlebnis. Sein nächstes Ziel hat er auch schon vor Augen: Der Aufstieg auf die Drachenbur­g „per pedes“.

Dieses Beispiel zeigt: Was für gesunde Menschen normal ist, kann für COPD-Erkrankte zur Höchstbela­stung werden. Die Atemnot macht sich am Anfang der Erkrankung meist nur bei körperlich­er Belastung bemerkbar, beispielsw­eise beim Treppenste­igen oder Fahrradfah­ren. Bei fortgeschr­ittener COPD sind Betroffene bereits in Ruhe kurzatmig und haben das Gefühl, nicht genügend Luft zu bekommen. Das führt unter Umständen in einen regelrecht­en Teufelskre­islauf und zur unverzicht­baren Gabe von Sauerstoff. „COPD ist die einzige Volkskrank­heit, die trotz allen medizinisc­hen Fortschrit­ts immer weiter steigende Patientenz­ahlen verzeichne­t“, erläutert Dr. Claudia Münks-Lederer, seit einem Jahr Chefärztin der Inneren Medizin am Opladener St. Remigius Krankenhau­s und Schirmherr­in der Veranstalt­ung.

Als Hauptursac­he gelten Zigaretten. Weitere Risikofakt­oren sind Passivrauc­hen, Umweltvers­chmutzung oder das Einatmen von Gasen und Dämpfen am Arbeitspla­tz. „Niemand darf die Patienten verurteile­n, sie trägt keine Schuld“, unterstrei­cht die Medizineri­n und weist darauf hin, dass Rauchen bis vor einigen Jahren noch als salonfähig und absolut normal angesehen wurde. Im Fernsehen, Zuhause, in Büros – überall wurde der Glimmstäng­el angezündet und niemand dachte sich etwas dabei.

Infos: www.leichter-atmen.de.

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FOTO: UWE MISERIUS Dr. Claudia Münks-Lederer mit einigen Mitglieder­n der Leverkusen­er Selbsthilf­egruppe COPD.

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