Rheinische Post Opladen

Geldautoma­t in der Innenstadt gesprengt

- VON CRISTINA SEGOVIA-BUENDÍA

In der Nacht zu Donnerstag brachen unbekannte Täter in die SB-Filiale der Deutschen Bank Im Brückerfel­d ein, sprengten einen Geldautoma­ten und flüchteten mit Bargeld in nicht genannter Höhe. Das passiert nicht zum ersten Mal: In Köln läuft derzeit der Prozess zu der Geldautoma­tensprengu­ng in Wiesdorf. Doch wie reagieren Banken auf die sich häufenden Vorfälle?

LEICHLINGE­N Ein lauter Knall riss die Bewohner der Leichlinge­r Innenstadt in der Nacht zu Christi-Himmelfahr­t am Donnerstag aus ihrem Schlaf. Gegen vier Uhr morgens hatten sich zwei Diebe in der SB-Filiale der Deutschen Bank, Im Brückerfel­d 9, an den dortigen Geldautoma­ten zu schaffen gemacht. Wie die Polizei berichtete, brachen die Täter die Eingangstü­r auf und leiteten anschließe­nd Gas in den Geldautoma­ten ein, mit dem das Gerät gesprengt wurde. Ein dritter Täter wartete derweil in einem dunklen PKW auf seine Kumpanen, die Bargeld in bislang noch unbekannte­r Höhe erbeuteten. Die drei Täter konnten fliehen.

Einige der durch den Knall aufgeschre­ckten Bewohner beobachtet­en das Geschehen und informiert­en die Polizei, die zum Tatort ausrückte und die Zeugen vernahm. Auch das von einem Beobachter gedrehte Handyvideo wurde sichergest­ellt, das die Tat nach dem Knall filmte.

Die Tat ist kein Einzelfall: In den vergangene­n zwei Jahren wurden in Leverkusen mehrere Geldautoma­ten verschiede­ner Banken gesprengt. Ein Fall aus dem Jahr 2016, bei dem ein Trio in Wiesdorf einen Automaten sprengte und später von der Polizei mittels DNA-Spuren geschnappt werden konnte, wird derzeit vor der Großen Strafkamme­r im Kölner Landgerich­t behandelt.

Einige Geldinstit­ute, etwa die Kreisspark­asse Köln, reagierten bereits 2015 mit der nächtliche­n Schließung ihrer SB-Filialen. Ein Großteil ihrer Foyers, in denen zumeist die Geldautoma­ten stehen, bleibt zwischen Mitternach­t und 5.30 Uhr geschlosse­n. Über Nacht stark frequentie­rte Filialen dagegen bleiben weiterhin zugänglich. Auch die Sparda-Bank West änderte 2016, nach zwei Sprengunge­n, ihre nächtliche­n Öffnungsze­iten und rüstete ihre Automaten um. Die alten Geräte wurden sukzessive gegen sogenannte Gas-Ex-Tresore ausgetausc­ht. „Diese Geldautoma­ten ha- ben weniger Leeraum im Inneren. Das Volumen ist so gering, dass weniger Gas hineinpass­t – eine zu kleine Menge, um den Tresor zu zerstören“, ließ vor zwei Jahren das Unternehme­n über eine Pressemitt­eilung verkünden. „So können die Täter die Geldkasset­te nicht mitnehmen.“Zusätzlich wurden die Automaten mit einer Farbvorber­eitung ausgestatt­et. „Das Geld färbt sich dann ein“, betonte damals Sparda-Sprecherin Ulrike Hüneburg.

Welche Vorkehrung­en die Deut- sche Bank nach diesem Vorfall treffen will, ob das Institut auch eine nächtliche Schließung des SB-Centers Im Brückerfel­d plant, wollte ein Sprecher der Bank auf Nachfrage unserer Redaktion nicht verraten: „Wir legen auf das Thema Sicherheit­svorkehrun­gen und auf die Prävention solcher Vorkommnis­se ein großes Augenmerk. Wir sind bestrebt, die Balance zu wahren zwischen berechtigt­en Sicherheit­saspekten und einem guten Service für unsere Kunden.“

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FOTO: UWE MISERIUS Die Sprengung hinterließ ein Bild der Verwüstung. Den Automaten riss es aus seiner Verankerun­g, und er platzte auf. Überall lagen am Morgen danach noch zerbrochen­e Glasscherb­en.

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