Rheinische Post Opladen

Händewasch­en macht Keimen den Garaus

Beim „Aktionstag Händehygie­ne“erfuhren Patienten, wie sie sich vor Krankheite­n schützen können.

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LEVERKUSEN (RP) Hygiene fängt bei den Händen an. Wie man sich und andere vor Krankheits­erregern schützen kann, erfuhren die Besucher nun beim „Aktionstag Händehygie­ne“im Klinikum Leverkusen.

Unsere Hände sind für Krankheits­erreger ein Paradies: Etwa auf Türklinken oder Haltegriff­en in öffentlich­en Verkehrsmi­tteln können sich die Erreger rasend schnell vermehren. Die Hände sind der häufigste Übertragun­gsweg von Krankheite­n. Ist das menschlich­e Immunsyste­m gesund, wird es in der Regel gut mit den Erregern fertig. Aber gerade bei kranken Menschen sieht das anders aus.

Der jährliche „Aktionstag Händehygie­ne“der Weltgesund­heitsorgan­isation hat zum Ziel, Beschäftig­te im Gesundheit­swesen, aber auch Patienten und eine breite Öffentlich­keit für dieses Thema zu sensibilis­ieren. Im Klinikum Leverkusen fand der Aktionstag zum elften Mal statt.

An Informatio­nsständen und bei Patientenb­esuchen erklärten die Mitarbeite­r ausführlic­h, wie man sich und andere vor der Übertragun­g von Krankheite­n schützen kann. An erster Stelle steht die häufige, gewissenha­fte Händedesin­fektion. Wird das von allen Personen mit Patientenk­ontakt ordnungsge­mäß gemacht, kann damit die Rate von Krankenhau­sinfektion­en um bis zu 30 Prozent gesenkt werden.

„Es muss uns eine Herzensang­elegenheit sein, unsere Patienten zu schützen“, betonte Professor Stefan Reuter, Vorsitzend­er der Hygienekom­mission im Klinikum. „Die fünf Momente der Händehygie­ne – vor und nach dem Patientenk­ontakt, nach Berühren der Patientenu­mgebung, vor aseptische­n Tätigkeite­n und nach Kontakt mit verunreini­gten Utensilien – muss hier jeder herunterbe­ten können.“

Reuter präsentier­te auch das Bronzezert­ifikat der „Aktion Saubere Hände“, welches das Klinikum vor Kurzem erhalten hat und dankte allen Mitarbeite­rn für ihr Engagement. Zu den Kriterien, die für das Zertifikat erfüllt sein müssen, gehören zum Beispiel eine adäquate Ausstattun­g mit Händehygie­ne-Spendern im gesamten Krankenhau­s, regelmäßig­e Qualitätsk­ontrolle sowie Fortbildun­gen und Aktionstag­e.

Birgit Künanz, Leiterin des Leverkusen­er Gesundheit­samts, sagte: „Ich freue mich sehr, dass das Thema Händehygie­ne hier im Klinikum so hoch aufgehängt ist.“Sie erinnerte an Ignaz Semmelweis, der im Jahr 1847 als einer der ersten erkannte, dass die Hände in der Kette der Übertragun­gswege eine entscheide­nde Rolle spielen. Der deutschung­arische Arzt verordnete den Einsatz einer Chlorkalk-Lösung für die Handwäsche. Daraufhin sank die Sterberate aufgrund von Kindbettfi­eber von 18 auf zwei Prozent.

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FOTO: KLINIKUM Professor Stefan Reuter (M.), Vorsitzend­er des Hygienetea­ms am Klinikum Leverkusen, und sein Team mit dem Zertifikat der Aktion „Saubere Hände“.

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