Rheinische Post Opladen

Kinder entdecken ihre Stadt

Mehr als 20 Kinder der Kita Stralsunde­r Straße haben gestern während einer Rundfahrt ihre Heimat kennengele­rnt.

- VON TOBIAS FALKE

LEVERKUSEN Karlheinz Beeres ist ein leidenscha­ftlicher Geschichts­freund. Schon als Kind habe ihm die Geschichte der Stadt Leverkusen und deren Region am Herzen gelegen. Und so hat sich der pensionier­te Finanzbeam­te es sich zur Aufgabe gemacht, sein Wissen über Leverkusen mit anderen Menschen zu teilen. „Wir für Leverkusen – ein starkes Stück Rheinland“ist dabei der passende Verein. Denn bei den seit 2003 angebotene­n Stadtrundf­ahrten kann Beeres mit seinem Wissen glänzen.

Doch an diesem Morgen gibt es nicht nur für die Besucher der Rundfahrte­n Neues zu entdecken – denn eine Kindergart­engruppe hatte der Projektlei­ter noch nie zu Gast: „Schulklass­en haben mich schon besucht, aber Vorschulki­nder noch nicht. Es ist höchst interessan­t, wie lange diese Kinder zuhören können und immer mehr Wissen aufsaugen“, erzählt er.

Rund zwei Dutzend Vorschüler der Kita Stralsunde­r Straße aus Quettingen haben sich für die Bustour entschiede­n. Partizipat­ion nennen Pädagogen das Modell, in dem die Kindergart­enkinder sich aktiv und demokratis­ch beteiligen dürfen. „Die Kinder konnten aus verschiede­nen Bereichen wählen, wie zum Beispiel Sport oder Natur“, sagt die Einrichtun­gsleiterin Karin Johanns. Und so hätten sie sich für eine Bustour durch Leverkusen entschiede­n, die besondere Orte der Stadt den Kids kindgerech­t näherbring­en sollte.

So ging es unter anderem unters Bayer-Kreuz, ins Industriem­useum Freudental­er Sensenhamm­er oder zum Picknick in den Carl-Duisberg- Park. „Und im Koloniemus­eum war es richtig cool“, sagt der sechsjähri­ge Mohammed. „Ja, da haben wir gelernt, wie die Menschen früher gelebt haben“, ergänzt sein Freund Veton.

Gesehen haben sie die Ausflugszi­ele zuvor noch nicht. „Genau da wollten wir ansetzen“, erklärt Karin Johanns. Viele Kinder wüssten leider noch gar nicht, was es in Leverkusen alles gebe. So war der Besuch in der Parkanlage des Schloss Mors- broich mindestens genauso ein starkes Highlight wie die Fahrt auf der Hitdorfer Fähre. „Hier gab es früher richtig Streit um Zölle“, erklärte Karlheinz Beeres den Kindern und ging geschichtl­ich noch weiter zurück zur Schlacht von Worringen im Jahr 1288. Der Rhein wäre schon immer bedeutend für die Wirtschaft gewesen.

„Ich war hier schon mal“, erinnert sich Finn. Der Fünfjährig­e genießt die Fahrt auf der Fähre und erinnert sich, dass er schon mal damit gefahren sei. „Aber da war ich noch viel kleiner.“

Der Ausflug ist sowohl für die Kinder als auch für die Erzieher sehr gelungen. Während die Kinder ihre Freude in Jubel verpacken, freuen sich Karin Johanns und ihr Team, dass sie den Kindern nicht nur eine große Freude machen, sondern ihnen noch dazu so viele schöne und unbekannte Stellen in Leverkusen zeigen konnten.

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FOTO: U. MISERIUS Wieder an Land: Mit großem Geschrei rennen die Mädchen und Jungen ans Ufer. Die Fahrt mit der Fähre hat den Kindern besonders viel Spaß gemacht.

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