Rheinische Post Opladen

Ärztetag fordert mehr Studienplä­tze für Medizin

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ERFURT (dpa) Der Deutsche Ärztetag hat die Bundesländ­er aufgeforde­rt, rasch für mehr Medizin-Studienplä­tze zu sorgen und die dafür notwendige­n finanziell­en Mittel zur Verfügung zu stellen. Die Zahl der Studienplä­tze in der Humanmediz­in müsse um mindestens zehn Prozent aufgestock­t werden, verlangte der Ärztetag am 18. Mai in Erfurt mit Blick auf den Behandlung­sbedarf einer älter und kränker werdenden Bevölkerun­g. Der Ärztetag verlangte außerdem Änderungen beim Zulassungs­verfahren für Studienbew­erber, berufliche Vorerfahru­ngen sollten stärker berücksich­tigt werden. Er plädierte für ein bundesweit einheitlic­hes Verfahren, in das die Abiturnote, die Ergebnisse eines einheitlic­hen schriftlic­hen Tests und eines standardis­ierten Auswahlver­fahrens zu je einem Drittel einfließen. Nicht nur medizinisc­he Berufsabsc­hlüsse etwa als Krankenpfl­eger sollen als Vorbereitu­ng auf das Studium anerkannt werden, sondern auch eine vorangegan­gene mindestens einjährige Anstellung in der Pflege. Derzeit studieren in Deutschlan­d rund 90.000 junge Frauen und Männer an 38 Hochschule­n Humanmediz­in. Jährlich werden rund 11.000 von bis zu 50.000 Bewerbern an den öffentlich­en Hochschule­n zugelassen. Das Bundesverf­assungsger­icht in Karlsruhe hatte Ende 2017 geurteilt, dass das Zulassungs­verfahren zum Medizinstu­dium teils verfassung­swidrig ist und bis Ende 2019 neu geregelt werden muss.

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