NRW will Qualitätsstandards für Unterricht mit Behinderten
DÜSSELDORF (tor) NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) stößt mit ihrem Vorstoß für neue Standards beim gemeinsamen Unterricht von Schülern mit und ohne Behinderung auf Zustimmung. „So wie bislang geht es nicht weiter. Es ist gut, dass das Schulministerium nachsteuert“, sagte Gunter Fischer von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) unserer Redaktion. Auch die Landtags-Opposition ist aufgeschlossen: „Verbindliche und transparente Standards können Teil der Lösung sein. Man muss prüfen, welche Standards genau Gebauer einführen will“, sagte Norwich Rüsse, der für die Grünen im Schulausschuss sitzt.
Gebauer hatte am Wochenende angekündigt, die Landesregierung wolle den Schulträgern in Kürze verbindliche Qualitätsstandards für die Inklusion vorgeben. „Wir werden die Inklusion umsteuern und dazu gehören auch Qualitätsstandards“, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur. Eckpunkte will sie noch vor der Sommerpause vorlegen. Die Standards sollen unter anderem die Klassengrößen und die Anzahl der Kinder mit Förderbedarf pro Klasse regeln sowie einen Personalschlüssel festlegen. Die rot-grüne Vorgängerregierung hatte den Unterricht behinderter Kinder an Regelschulen als gesetzlichen Regelfall eingeführt. Inzwischen lernen in NRW über 40 Prozent aller Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf an Regelschulen.