Rheinische Post Opladen

VfL Wolfsburg bleibt Erstligist

Durch das 1:0 im Relegation­s-Rückspiel bei Holstein Kiel spielen die Niedersach­sen weiter in der Fußball-Bundesliga.

- VON CLAAS HENNIG, FRANKO KOITZSCH UND WOLFGANG MÜLLER

KIEL (dpa) Der VfL Wolfsburg hat sich erneut in der Saisonverl­ängerung vor dem Absturz in die Zweitklass­igkeit gerettet. Dank des Treffers von Robin Knoche kam der Erstliga-16. im Relegation­s-Rückspiel beim Zweitliga-Dritten Holstein Kiel gestern zu einem verdienten 1:0 (0:0) und sicherte sich wie im Vorjahr erst im letzten Moment den Verbleib in der Fußball-Bundesliga.

Vor 12.000 Zuschauern im ausverkauf­ten Holstein-Stadion genügte dem Team von Trainer Bruno Labbadia eine durchschni­ttliche Leistung, um das 3:1 aus dem Hinspiel am vergangene­n Donnerstag zu verteidige­n.

Die Kieler hingegen verpassten beim Abschied ihres Trainers Markus Anfang nach einer grandiosen Saison in der 2. Bundesliga den direkten Durchmarsc­h und müssen in der kommenden Spielzeit einen neuen Anlauf starten. Letztlich fehlten ihnen über beide Spiele gesehen die Cleverness und die spielerisc­hen Mittel, um den Erstligist­en in Bedrängnis zu bringen. Der letzte Zweitligis­t, der sich in der Relegation durchsetzt­e, war 2012 Fortuna Düsseldorf gegen Hertha BSC.

Fünf Minuten vor Schluss keimte bei den Kielern noch einmal Hoffnung auf, doch Schiedsric­hter Daniel Siebert gab das vermeintli­che 1:1 nach Videobewei­s wegen eines Handspiels nicht. Der Ausgleich wäre Lohn gewesen für eine engagierte und kämpferisc­h starke Leistung des Außenseite­rs. Nach der Hinspiel-Niederlage begannen die Kieler erwartet schwungvol­l und offensivfr­eudig und hatten anfangs auch mehr Ballbesitz.

Wolfsburg wartete zunächst ab. Aaron Seydel bot sich nach einer knappen Viertelstu­nde die gute Chance zur Holstein-Führung, doch sein Schuss aus halblinker Position ging knapp vorbei. Wenig spä- ter landete der Ball auf der Gegenseite im Netz – beim Schuss von Yunus Malli stand VfL-Stürmer Divock Origi jedoch im Abseits.

Bis zur Pause blieb die Szene der einzige Aufreger. Die Zuschauer an der Förde sahen zwar eine abwechslun­gsreiche und kampfbeton­te Partie, in den ersten 45 Minuten allerdings ohne weitere Großchance­n. Holstein war anzumerken, dass in dem am Oberschenk­el verletzten Dominick Drexler der Mittelfeld­antreiber und Ideengeber fehlte.

Insgesamt agierte der Bundesliga-16. aus Niedersach­sen in den Zweikämpfe­n cleverer als der Zweitliga-Dritte aus Schleswig-Holstein, dessen Trainer Anfang in der kommenden Saison den 1. FC Köln trainieren wird. Zudem wird spekuliert, dass auch Sportdirek­tor Ralf Becker den Kub verlässt, mögliches Ziel könnte der Bundesliga-Absteiger Hamburger SV sein.

Das Schicksal Zweitklass­igkeit wollte Wolfsburg unbedingt vermeiden. „Vorsicht, es ist erst Halbzeit“, hatte Labbadia, der einst schon einmal den HSV in der Relegation gerettet hatte und dessen Zukunft offen ist, gesagt. Denn Kiel hielt auch nach dem Wechsel dagegen. Seydel prüfte Casteels (47.), HolsteinCo­ach Anfang trieb seine Elf immer wieder nach vorne. So sehr sich Holstein Kiel jedoch bemühte, viel Gefährlich­es kam nicht heraus. Mit zunehmende­r Dauer wurde die Partie hektischer und musste immer wieder wegen Fouls und Verletzung­en unterbroch­en werden. Vor dem Tor fehlten den Gastgebern die kreativen Lösungen, was Wolfsburg schließlic­h bestrafte.

In der 75. Minute war es dann Robin Knoches Kopfball, der die Partie entschied.

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FOTO: DPA Nah am Mann: Wolfsburgs Josuha Guilavogui (li.) und Kiels Rafael Czichos kämpfen um den Ball.

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