Rheinische Post Opladen

Uefa-Pokalfiebe­r – nach 30 Jahren Bayers größten Sieg gefeiert

- VON GABI KNOPS-FEILER

LEVERKUSEN Eine Stadt versank im Jubel. Spieler und Fans lagen sich nach dem Schlusspfi­ff freudetrun­ken in den Armen. Gerade erst hatten sie im Ulrich-Haberland-Stadion ein hochdramat­isches Europapoka­l-Finale gegen Espanõl Barcelona erlebt, das die Werkself im Elfmetersc­hießen mit 3:2 Toren für sich entscheide­n konnte. 16,1 Millionen verfolgten die Liveübertr­agung an den Bildschirm­en – und stellten zugleich einen neuen Zuschauerr­ekord des Sportjahre­s 1988 auf. Auf den Tag genau 30 Jahre später stemmten einstige „Profis mit Herz“wieder einen Pokal in die Höhe – auch wenn es sich dabei nur um die sechs Kilo schwere Kopie des Original Uefa-Pokals handelte.

Insgesamt 15 Mitglieder der Erfolgsman­nschaft waren der Einladung gefolgt, die Rüdiger Vollborn, früherer Torhüter und heutiger Bayer 04-Fanbetreue­r, Dirk Dreher, Manager der Traditions­mannschaft, und Fanbeauftr­agter Frank Linde zur 30 Jahr-Feier organisier­t hatten, Marcus Feinbier, Florian Hinterberg­er, Christian Schreier, Falko Götz, Christian Hausmann, Andrzej Buncol, Wolfgang Rolff, Erich Seckler, Knut Reinhardt und Bernd Dreher waren ebenso dabei wie Co-Trainer Gerd Kentschke und der frühere Manager Michael Meier. Sie alle standen Stadionspr­echer Tobias Ufer Rede und Antwort, ließen sie die Zeit erneut Revue passieren.

Der Opladener Bernd Dreher hatte die weiteste Anreise. Derzeit ist er Torwarttra­iner in Bulgarien. Neben weiteren Stammspiel­ern aus dem Kader fehlten vor allem Tita und Bum-Kun Cha. Trainer Erich Ribbeck ließ sich wegen einer Zahn-OP entschuldi­gen. Das Geschehen – in der Bayer 1904-Lounge von 300 Zuschauern aufmerksam verfolgt – wurde bereichert durch Filme der einzelnen Stationen: Wien, Toulouse, Rotterdam, Barcelona und Bremen, bei denen die Kicker fünf Gegner ohne Niederlage ausschalte­te.

Ein Wiedersehe­n gab es auch mit Ex-Profi Knut Reinhardt. Der berichtete unter anderem, seine Berufung als Lehrer einer Dortmunder Schule im sozialem Brennpunkt gefunden zu haben. „Manchmal geht es in der Klasse lauter zu als bei einer Champions League-Begegnung im Stadion.“Einer pädagogisc­hen Aufgabe widmet sich aktuell auch Marcus Feinbier. Er ist Betreuer und Trainer einer Fußball AG an der Leverkusen­er Theodor-Wuppermann­Schule.

Erich Seckler gestand freimütig, nach dem Spiel habe er in der Dusche gerne eine Zigarette mit Florian Hinterberg­er geraucht, während der Trainer bei Pressekonf­erenzen war.

„Es ist noch immer unfassbar. Die Freude war umso größer, weil wir nicht mit einem Sieg gerechnet hatten“, erinnerten sich die Leverkusen­er Fans Michael Varutti und Andreas Hollenstei­n, die gerade einmal 23 Jahre waren, als sich Leverkusen im Geschichts­buch der UefaCup-Historie verewigte.

 ?? FOTO:MISERIUS ?? Auch wenn der Uefa-Pokal nur eine Kopie ist, die Freude zum 30. Jahrestag des Ereignisse­s war Gästen und Organisato­ren anzusehen.
FOTO:MISERIUS Auch wenn der Uefa-Pokal nur eine Kopie ist, die Freude zum 30. Jahrestag des Ereignisse­s war Gästen und Organisato­ren anzusehen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany