Rheinische Post Opladen

Wird die Bergische Kaserne doch aufgegeben?

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(arl) Die Bundeswehr will die Bergische Kaserne offenbar doch nicht unbedingt behalten. Dies erfuhr die Bundestags­abgeordnet­e und Ratsfrau Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) auf Nachfrage im Verteidigu­ngsministe­rium. „Der Standort Bergische Kaserne spielt bei den Bundeswehr-Standortpl­anungen möglicherw­eise doch keine zentrale Rolle mehr“, berichtet die verteidigu­ngspolitis­che Sprecherin der FDP-Fraktion im Bundestag. Es gebe aber noch keine Klarheit. „Die Prüfung sämtlicher Standorten­tscheidung­en ist noch nicht abgeschlos­sen und wird auch noch einige Zeit andauern“, hieß es.

Strack-Zimmermann kritisiert das Hin und Her aus dem Ministeriu­m. „Ich möchte vor allem Klarheit darüber, ob wir als Stadt planen können“, sagt sie. Daher frage sie immer wieder nach. Von der Ent- scheidung der Bundeswehr hängt ab, ob und wann der Wohnungsba­u mit bis zu 3000 Einheiten auf dem großen Militärgel­ände im Düsseldorf­er Osten beginnen kann. Dort war lange eines der größten neuen Quartiere der Stadt geplant – bis das Verteidigu­ngsministe­rium kürzlich überrasche­nd zurückrude­rte: Wegen der weltweit angespannt­en Sicherheit­slage will man nicht vorschnell zu viele Standorte für die Truppen aufgeben, hieß es.

Das Gelände war bis Ende vergangene­n Jahres für die Unterbring­ung von 300 Flüchtling­en genutzt worden. Die Kaserne steht ansonsten seit elf Jahren weitgehend leer, zuletzt war nur noch das Heeresmusi­kkorps an der Knittkuhle­r Straße stationier­t. Die ältesten Teile der Kaserne stammen von 1937, viele der insgesamt 39 Gebäude gelten als komplett marode.

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