Stadt warnt vor Eichenprozessionsspinnern
LEVERKUSEN (LH) Der Fachbereich Stadtgrün hat bei Baumkontrollen ein vermehrtes Auftreten des Eichenprozessionsspinners (EPS) festgestellt. Es werden nur Eichen befallen, teilt die Stadt mit und verbindet dies mit einer Warnung, denn die Brennhaare des EPS sind auch für den Menschen gefährlich.
„Charakteristisch sind die in der Krone, an Astgabeln und Stämmen gebildeten Gespinste sowie die langen weißen Haare der Raupen und die typische Anordnung der Tiere während ihrer ,Prozession’ von den Gespinsten zu den Fraßstellen an den Blättern. Sowohl die Raupen als auch die Falter sind nachtaktiv“, heißt es von der Stadt. „Bis zur Verpuppung häutet sich die Raupe sechsmal. Ab der dritten Häutung bilden die Raupen zusätzlich zu den langen, sichtbaren Haaren rund 0,1 bis 0,25 Millimeter lange ,Brennhaare’ aus, die ein spezielles Eiweißgift enthalten. Damit schützen sich die Raupen vor Fressfeinden.“
Die Brennhaare bleiben in den Gespinsten und am Stamm und reichern sich in der näheren Umgebung des Befallsgebietes an. Nähere Umgebung meint nicht nur 50 Zentimeter – die Brennhaare können bis zu 200 Meter weit vom Wind trans- portiert werden. Der Giftstoff bleibt rund zwei Jahre lang aktiv.
Die Stadt warnt: „Der Kontakt mit diesen Brennhaaren kann zu starken Reizungen und allergischen Reaktionen von Haut, Atemwegen und Schleimhäuten führen. Sobald entsprechende Symptome auftreten, sollte ein Arzt konsultiert werden.“Sie rät Spaziergängern und Wanderern zum zügigen Passieren befallener Bäume und dazu, sich eben nicht länger im direkten Umfeld befallener Bäumeaufzuhalten.
Der Fachbereich Stadtgrün will befallene städtische Bäume durch eine Banderole am Stamm mit der Aufschrift: „Allergiegefahr durch Eichenprozessionsspinner – Raupen und Nester nicht berühren“kennzeichnen und lässt die Gespinste durch eine Spezialfirma entfernen. Das Grünflächenamt ist aber nur für die Bekämpfung des EPS auf Stadtareal zuständig. Privatleute müssen Gespinste auf ihrem Grund beseitigen lassen, „sofern die Allgemeinheit gefährdet ist“.
Laien verwechseln den Eichenprozessionsspinner oft mit der ungefährlichen Gespinstmotte, die Bäume völlig kahl frisst und mit Netzen einspinnt. In der Regel aber ist sie nicht an Eichen zu finden.