Bald eigene Carsharing-Parkplätze?
Stadt will das Geschäft mit Leihautos fördern, um den Parkdruck zu mindern.
Die Stadt prüft, ob die Autos von Carsharing-Anbietern bald zusätzlich auf nur für sie freigegebenen Parkplätzen abgestellt werden können. Das teilte die Verwaltung im Umweltausschuss mit. Anlass war eine Anfrage der CDU, welche umweltpolitischen Ziele die Stadt beim Carsharing verfolgt und wie sie die Angebote unterstützt.
Carsharing zu fördern, bedeute eine unmittelbare Reduzierung des Parkdrucks, heißt es in der Antwort. Würden Carsharing-Autos mit Elektroantrieb angeboten, könnten Nutzer außerdem mit der Technik vertraut gemacht werden, ohne sich dafür selbst ein E-Auto zu kaufen.
So weit die Theorie. In der Praxis ist es für Nutzer der geliehenen Autos aber oft schwer, einen geeigneten Parkplatz insbesondere in den stadtnahen Vierteln zu finden. Abhilfe schaffen kann das neue Carsharing-Gesetz: Es erlaubt den Kommunen, auf einfachem Weg entsprechende Parkplätze für die Autos von Carsharing-Anbietern auszuweisen. In Düsseldorf ist das möglich, sobald die spezifischen Anforderungen des Landes an das Gesetz sowie Anpassungen in der Straßenverkehrsordnung vorliegen, erklärte die Verwaltung. Bis dahin führt sie eine Umfrage bei den Anbietern durch, ob solche Plätze benötigt werden.
Die Stadt befindet sich ohnehin in Gesprächen mit Car2Go und Drive Now, die in Düsseldorf das Carsharing anbieten. Hintergrund: Die Mutterkonzerne Daimler und BMW arbeiten an der Fusion ihrer Carsharing-Dienste. In diesem Zusammenhang fragte die CDU auch, ob das Carsharing-Gebiet in Randbe- zirke wie Vennhausen, Unterbach und Lörick ausgedehnt werden könne – und erhielt eine aus ihrer Sicht enttäuschende Antwort: Die Erfahrungen der Anbieter hätten gezeigt, dass in nicht so dicht besiedelten Gebieten mit wenig Parkdruck und keiner perfekten Anbindung an den ÖPNV ein wirtschaftlicher Betrieb von Carsharing nicht möglich sei, so die Stadt.
Die sieht das freilich etwas anders: Dort, wo es am Stadtrand ÖPNV-Haltestellen in Verbindung mit Park-&-Ride-Parkplätzen gibt, sieht sie das Potenzial für Carsharing. CDU-Ratsherr Marcus Münter wies auch darauf hin, dass manche Stadtteile zum Teil Carsharing-Gebiet seien und zum Teil nicht. Als Beispiel nannte er seinen Heimatstadtteil Rath: „Da ist auf der einen Seite der Straße noch das Gebiet und auf der anderen Seite nicht.“