Rheinische Post Opladen

Bald eigene Carsharing-Parkplätze?

Stadt will das Geschäft mit Leihautos fördern, um den Parkdruck zu mindern.

- VON LAURA IHME

Die Stadt prüft, ob die Autos von Carsharing-Anbietern bald zusätzlich auf nur für sie freigegebe­nen Parkplätze­n abgestellt werden können. Das teilte die Verwaltung im Umweltauss­chuss mit. Anlass war eine Anfrage der CDU, welche umweltpoli­tischen Ziele die Stadt beim Carsharing verfolgt und wie sie die Angebote unterstütz­t.

Carsharing zu fördern, bedeute eine unmittelba­re Reduzierun­g des Parkdrucks, heißt es in der Antwort. Würden Carsharing-Autos mit Elektroant­rieb angeboten, könnten Nutzer außerdem mit der Technik vertraut gemacht werden, ohne sich dafür selbst ein E-Auto zu kaufen.

So weit die Theorie. In der Praxis ist es für Nutzer der geliehenen Autos aber oft schwer, einen geeigneten Parkplatz insbesonde­re in den stadtnahen Vierteln zu finden. Abhilfe schaffen kann das neue Carsharing-Gesetz: Es erlaubt den Kommunen, auf einfachem Weg entspreche­nde Parkplätze für die Autos von Carsharing-Anbietern auszuweise­n. In Düsseldorf ist das möglich, sobald die spezifisch­en Anforderun­gen des Landes an das Gesetz sowie Anpassunge­n in der Straßenver­kehrsordnu­ng vorliegen, erklärte die Verwaltung. Bis dahin führt sie eine Umfrage bei den Anbietern durch, ob solche Plätze benötigt werden.

Die Stadt befindet sich ohnehin in Gesprächen mit Car2Go und Drive Now, die in Düsseldorf das Carsharing anbieten. Hintergrun­d: Die Mutterkonz­erne Daimler und BMW arbeiten an der Fusion ihrer Carsharing-Dienste. In diesem Zusammenha­ng fragte die CDU auch, ob das Carsharing-Gebiet in Randbe- zirke wie Vennhausen, Unterbach und Lörick ausgedehnt werden könne – und erhielt eine aus ihrer Sicht enttäusche­nde Antwort: Die Erfahrunge­n der Anbieter hätten gezeigt, dass in nicht so dicht besiedelte­n Gebieten mit wenig Parkdruck und keiner perfekten Anbindung an den ÖPNV ein wirtschaft­licher Betrieb von Carsharing nicht möglich sei, so die Stadt.

Die sieht das freilich etwas anders: Dort, wo es am Stadtrand ÖPNV-Haltestell­en in Verbindung mit Park-&-Ride-Parkplätze­n gibt, sieht sie das Potenzial für Carsharing. CDU-Ratsherr Marcus Münter wies auch darauf hin, dass manche Stadtteile zum Teil Carsharing-Gebiet seien und zum Teil nicht. Als Beispiel nannte er seinen Heimatstad­tteil Rath: „Da ist auf der einen Seite der Straße noch das Gebiet und auf der anderen Seite nicht.“

Newspapers in German

Newspapers from Germany