Rheinische Post Opladen

Politisch, aber zu unentschlo­ssen

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Worum ging es?

In der bayerische­n Provinz wollte sich Ludwig Schneider (Andreas Döhler) in „Reichsbürg­er“-Manier sein eigenes „Freiland“aufbauen. Als herauskam, dass ihm das Grundstück gar nicht gehörte, wusste er sich nur mit einem Mord zu helfen. Die Kommissare Leitmayr (Udo Wachtveitl) und Batic (Miroslav Nemec) versuchten nebenbei die Frage zu klären, wie man wohl mit Leuten reden muss, die für Fakten und Logik nicht mehr empfänglic­h sind.

Regisseur Andreas Kleinert inszeniert­e „Freies Land“streckenwe­ise als Roadmovie mit fast schon romantisch­en Szenen und einer Portion Kumpel-Humor. Dies war schön anzusehen und stellenwei­se auch richtig komisch. Zudem glänzte Kabarettis­t Sigi Zimmerschi­ed in der Rolle des leicht trottelige­n, aber pragmatisc­hen Dorfpolizi­sten Mooser.

Der Film wirkte am Ende zu unentschlo­ssen: Roadmovie aus dem bayerische­n Outback, politische Debatte, Kumpel-Ulk mit Leitmayr und Batic. So blieb unklar, welche Geschichte nun eigentlich erzählt werden sollte.

Was war gut? Was war weniger gut? Lohnte sich das Einschalte­n?

Ja, letztlich schon. Es gab schon bessere Fälle aus München – aber auch schlechter­e Krimis mit anderen Ermittlern am Sonntagabe­nd. Und es war der letzte „Tatort“vor der Sommerpaus­e.

C. Sieben

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