Rheinische Post Opladen

Busbahnhof Wiesdorf wird teurer – Politik wettert gegen Stadtverwa­ltung

- VON LUDMILLA HAUSER

LEVERKUSEN Nach CDU-Ratsherr Rüdiger Scholz ist auch die FDPRatsgru­ppe alarmiert wegen der Mehrkosten für den Busbahnhof in Wiesdorf, vor allem für das Glasdach (wir berichtete­n). Die Liberalen reichten gestern Morgen einen Dringlichk­eitsantrag als Tischvorla­ge für die Sondersitz­ung des Bauausschu­sses am Nachmittag bei der Stadt ein. „Der Prozess zur Realisieru­ng des Glasdaches am neuen ZOB in Wiesdorf wird zunächst bis zur Sitzung des Bau- und Stadtentwi­cklungsaus­schusses am 18.6.2018 aufgehalte­n“, fordert FDP-Ratsfrau Monika Ballin-Meyer-Ahrens. Zunächst soll die Stadt Fragen beantworte­n. Etwa, welche Kostensich­erheit „mit einer Entscheidu­ng über die beantragte Mittelerhö­hung bis zur Vollendung des Glasdach-Baus gegeben“und wie hoch das Risiko weiterer Kosten sei. „Welche Konsequenz­en hätte ein Stop des derzeitige­n Bauvorhabe­ns hinsichtli­ch bereits vergebener Aufträge?“, fragt Ballin und hakt nach, ob es bei den bisherigen Ausschreib­ungsergebn­issen denn nicht eine andere Dachkonstr­uktion gibt, die den „Kostenrahm­en von 1,9 Mio Euro einhalten bzw. unterschre­iten“würde. Das Vorhaben gerate „in eine gefährlich­e Kostenspir­ale, die erste Erhöhung beträgt mehr als 80 Prozent von 1,9 auf 3,5 Mio. Euro, weitere könnten folgen“, schimpft die Ratsherrin. Auch die Abschreibu­ng auf 80 Jahre – üblich seien 25 – hält sie für unrealisti­sch.

Die CDU Quettingen klagt: „In erhebliche­n Maße, insgesamt 100.000 Euro, werden durch die Kostenstei­gerungen, welche am Wiesdorfer Busbahnhof entstehen werden, nun für die Sanierung des Quettinger Bürgerbusc­hwegs fehlen.“Das sei ein Schlag für alle Anwohner, die auf einer „Huckelpist­e“leben müssen. Dem Bürger könne man solche „Kostenstei­gerungen überhaupt nicht erklären oder vermitteln. Die Politik steht da wie der letzte Depp und hat genau das jetzt Eingetroff­ene vor Jahren angesproch­en.“

Oberbürger­meister Uwe Richrath sagte auf Anfrage unserer Redaktion: „Natürlich ist es ärgerlich, wenn es teurer wird. Aber dies wird nicht auf Kosten anderer Stadtteile gehen.“Derzeit sei es schwierig, Baufirmen zu finden, ein „Erbe des Sanierungs­taus der letzten 30 Jahre“. Es werde allerorten saniert. Folge: „Wir müssen uns darauf einstellen, dass alles teurer wird.“Richrath sagte, die Stadt wolle für die Kostenstei­gerung Fördermitt­el ausreizen, um die Leverkusen­er Bürger nicht zu stark zu belasten.

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FOTO: UM Die Mittelinse­l ist schon gut zu erkennen. Über sie soll sich das neue ovale Glasdach spannen. Doch der Bau wird teurer als ursprüngli­ch gedacht.

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