Rheinische Post Opladen

Am Donnerstag ist Bayer Eigentümer von Monsanto

- VON LUDMILLA HAUSER

LEVEKRUSEN Und auf einmal geht alles ganz schnell: Am Donnerstag, 7. Juni, soll die Übernahme des USSaatgutk­onzerns Monsanto über die Bühne sein, teilte Bayer gestern mit. Alle notwendige­n behördlich­en Freigaben lägen vor. „Die Übernahme von Monsanto ist ein strategisc­her Meilenstei­n, um unser Portfolio führender Geschäfte in den Bereichen Gesundheit und Ernährung zu stärken. Wir werden unser Agrargesch­äft verdoppeln und so zu einem führenden Innovation­streiber der Branche werden“, formuliert­e Bayer-Vorstandsc­hef Werner Baumann.

Der ganze Prozess hat länger gedauert, als die Bayer-Spitze geplant hatte. Sie wollte schon Ende vergangene­n Jahres die Transaktio­n erledigt wissen. Dann hatten die Kartellbeh­örden, vor allem die EUKommissi­on und die US-Behörde, erstens länger zum Prüfen der Sachlage gebraucht und zweitens dem Konzern hohe Auflagen gemacht. Bayer verkauft nun für 7,6 Mrd. Euro Geschäftsb­ereiche (Umsatz: 2,2 Mrd. Euro) seiner Agrarspart­e an Konkurrent BASF. Das Geld fließt ebenso wie die Ergebnisse aus der Ablösung der Kunststoff­sparte Ma- terialScie­nce (heute Covestro), rund 15 Mrd. Euro, in die Summe ein, die Bayer für Monsanto auf den Tisch legen muss. Das sind rund 63 Mrd. Dollar.

„Bayer erwartet ab 2019 einen positiven Beitrag zum bereinigte­n Ergebnis je Aktie, der von 2021 an im zweistelli­gen Prozentber­eich liegen soll“, meldete der Konzern. Er rechnet zudem ab 2022 mit jährlichen Beiträgen zum Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibu­ngen von 1,2 Mrd. US-Dollar.

Bayer wird am Donnerstag zwar alleiniger Eigentümer von Monsanto. Aber: Die Integratio­n des USKonzerns darf erst erfolgen, wenn BASF den Erwerb der Geschäfte abgeschlos­sen hat, so hatte die US-Kartellbeh­örde es zur Auflage gemacht. Dies soll in zwei Monaten soweit sein. Baumann bekräftigt – vielleicht auch wegen der massiven Kritik an der Übernahme, zuletzt vor der Hauptversa­mmlung Ende Mai: „Wir haben uns in den vergangene­n beiden Jahren gründlich auf die bevorstehe­nde Integratio­n vorbereite­t. Wir haben Erfahrung mit der Integratio­n großer Unternehme­n, und das ist ein Garant dafür, dass wir erfolgreic­h sein können und werden.“Der Name Monsanto übrigens wird verschwind­en.

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FOTO: UM Werner Baumann verkündete den Termin.

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