Fantastische Reise um die Welt mit dem Kinder- und Jugendchor
Die jungen Sänger hatten Lieder auf Koreanisch und Japanisch, auf Schwedisch und Spanisch einstudiert und begeisterten zudem mit kleinen Choreografien.
SCHLEBUSCH Um es gleich vorwegzunehmen: Solch ein überwältigendes und abwechslungsreiches Sommerkonzert hatte es beim Leverkusener Kinder- und Jugendchor wohl noch nie gegeben. Kurz vor Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft in Russland waren rund 200 Zuhörer in die Schlebuscher Friedenskirche eingeladen. Die musikalische Reise unter Leitung von Nicole Jers, Martin te Laak und seiner Tochter Mirjam te Laak führte durch viele Teilnehmerländer. So bunt, wie die Flaggen der Fußballnationen sind, so bunt waren auch die vorgestellten Lieder, die von traditioneller Folklore über moderne Pop-Songs bis zu fröhlichem Gospel reichten.
Von Spanien ging es weiter nach Frankreich. „Kookaburra“ist ein beschwingter Reim, den jedes Kind in Australien kennt. Von Nicole Jers und den Jüngsten wurde er als eine Art Collage im Rücken der Gäste interpretiert. Die Idee dahinter: „Die Leute sollten einmal bewusst hören“, erläuterte die Dirigentin, die den Raum gleichsam in Musik verwandelte. Das deutsche Volkslied „Kein schöner Land“präsentierte der Jugendchor, zu dem auch vier junge Männer gehören. Sie glänzten erneut beim Titel „Black Orpheus“, der sich im Bossa-Nova-Stil zum Jazz-Standard entwickelt hat.
Hier und im Übrigen auch bei allen Ensembles waren die Endungen besonders schön herausgearbeitet. Und das, obwohl die Kinder erst seit Januar damit beschäftigt waren, viele neue Sprachen wie Schwedisch, Japanisch und Koreanisch einzustudieren. In Schwedisch sangen sie mit eingebauter Choreografie das ruhig fließende Traditional „Vem kann segla“, in dem von Freundschaft die Rede ist.
Obwohl Japanisch schwierig zu lernen und zu singen war, gelang es ihnen dennoch mit dem Lied „Hotaru koi“, das Glühwürmchen besingt. Warum die Melodie „Arirang“in Korea mitunter die Nationalhymne ersetzt, wurde eindrucksvoll bewiesen. Zur Mitwirkung waren Besucher bei zwei lustigen Kinderliedern eingeladen, ehe die Tour in Russland fortgesetzt wurde. Diesmal jedoch nicht von den Chören, sondern deren Dirigenten.
Man habe den Kindern nicht auch noch Russisch zumuten, das Land wegen seines Stellenwertes jedoch nicht außen vor lassen wollen, begründeten die Experten. Aus Serbien, das bekannt ist für seine prägnanten Rhythmen und tanzbare Musik, stammte das Lied „Sto mi e milo“.
Chöre und Publikum waren eingebunden, als mit „Sana Sananina“ein Stück Afrika nach Schlebusch geholt wurde. Da sang und tanzte plötzlich die ganze Kirche. Die heitere Stimmung blieb auch erhalten, als ein Kinderlied aus dem Kongo erklang.