Der neue Zeittunnel durch die Erdgeschichte ist eröffnet
Bis zuletzt wurde fleißig gehämmert und geschraubt. Knapp 200.000 Euro flossen in die Modernisierung der Ausstellung.
WÜLFRATH Das erdgeschichtliche Museum „Zeittunnel“ist modernisiert worden. Wer sich in der Wülfrather Sehenswürdigkeit umschaut, bemerkt sofort im Eingangsbereich etwas Neues. Mit im Jahr 2016 gemachten hochinteressanten Luftaufnahmen wird der Zeittunnel verortet. Sichtbar werden insbesondere die ehemaligen Steinbrüche Schlupkothen, Bochumer Bruch und Rohdenhaus. Sie stehen für die Kalkstadt Wülfrath mit ihrer langjährigen Kalkgeschichte. Im hinteren Bereich des Tunnels ist die Ausstellung über die Nutzung des Kalkes gut bestückt und für die zukünftigen Besucher sicherlich sehr interessant.
„Wir wollen die verschiedenen Einsatzbereiche, in denen der abgebaute Kalk eingesetzt wird, dokumentieren“, sagt Zeittunnel-Chefin Andrea Gellert. Dabei erläutert sie den Einsatz des hochwertigen gebrannten Kalkes, der schwerpunktmäßig in der Stahlerzeugung eingesetzt wird, und des ungebrannten Kalkes, der an die chemische Industrie, Futtermittelindustrie oder an die Bauindustrie geliefert wird. Hinzu kommt die so genannte Kalkmilch, die unter anderem bei der Herstellung von Porzellanerzeugnissen Anwendung findet. Viel investiert wurde im Zeittunnel auch in die Modernisierung und Digitalisierung. Filme, verschiedene digitale Mitmachtstationen. Grafiken, spannende Texte und Modelle ergänzen die bisherige erdgeschichtliche Ausstellung. „Es sind knapp 200.000 Euro in die Erneuerung der Ausstellung investiert worden“, bemerkt Wülfraths Wirtschaftsförderer Karsten Niemann. Dabei liege der Anteil der Stadt Wülfrath nur bei rund 12.000 Euro. Neben dem Landschaftsverband Rheinland und die Firma Lhoist Germany sei es vor allem der Kreis Mettmann gewesen, der mit einem Zuschuss von 120.000 Euro zum Erhalt des Zeittunnels und der Neugestellung der Dauerausstellung beigetragen habe, hebt der Wirtschaftsförderer das Engagement der Kreisverwaltung und des Kreistages hervor.
Andrea Gellert macht deutlich, dass der Zeittunnel vor allem auf die Mitarbeit der ehrenamtlichen Helfer setze, die den Betrieb erst ermöglichen. „Derzeit haben wir 35 ehrenamtlich Tätige. Es können ruhig noch mehr werden“, sagt die Zeittunnel-Chefin, die froh ist, dass nach der offiziellen Wiedereröffnung jetzt der laufende Ausstellungsbetrieb wieder losgeht, der bis zum Ende der Herbstferien andauert.
„Normalerweise beginnt die Ausstellungssaison mit Beginn der Osterferien und endet nach den Herbstferien“, nennt sie die Öffnungsperiode.
Der Wülfrather Zeittunnel ist ein sogenanntes Leuchtturmprojekt der Gartenschau Euroga 2002. Im Laufe der Jahre waren dort bisher 183.000 Besucher in der Ausstellung, bei Veranstaltungen, Exkursionen und Führungen. In dem 160 Meter langen Tunnel erleben die Besucher rund 400 Millionen Jahre Erdgeschichte.