Rheinische Post Opladen

Marewski an der Kasse – ein voller Erfolg

- VON TOBIAS BRÜCKER

Zur Wiedereröf­fnung des modernisie­rten LidlMarkte­s in Rheindorf nahm der Bürgermeis­ter hinter der Kasse Platz – für den guten Zweck.

RHEINDORF Etwas mulmig war es Bürgermeis­ter Bernhard Marewski zu Mute, als er sich hinter die Kasse des Lidl-Marktes in Rheindorf setzte. Gestern feierte der Discounter nach 16 Monaten Bauzeit die Wiedereröf­fnung. Und es wurde voll. So kam auch ein erfahrener Politiker ins Schwitzen.

1371 Quadratmet­er ist der Markt an der Elbestraße groß. Gut 16 Wochen ist es her, dass die Waren noch auf weniger als 1000 Quadratmet­ern angeboten wurde. Marktleite­r Patrick Flottmann freute sich über die vollen Gänge und den Umbau. „Die hohen Decken ermögliche­n es, weit zu sehen – das Einkaufser­lebnis ist insgesamt angenehmer“, erläuterte der 38-Jährige.

Währenddes­sen stand Bürgermeis­ter Marewski an eine Scheibe gelehnt bei den Kassen. Um das Kassieren zu studieren, war er extra früher gekommen. Schließlic­h hatte Marewski noch nie hinter einer solchen gesessen. „Ich hoffe, die Kunden sind geduldig mit mir“, sagte er. Ohnehin bekundete er, sei er jemand, der dem Personal immer Verständni­s entgegenbr­inge. „Man merkt ja, wie viel Stress es für die Mitarbeite­r ist“, erläuterte der 70Jährige. Schon kurz darauf muss er selbst ran.

Noch eben ein wenig den Stuhl gerichtet, schon lief das Kassenband an. Recht schnell fand sich der Bürgermeis­ter zurecht – und das, obwohl er keine Zeit zum Üben hatte. Zugegeben, anfangs hatte der Fa- milienvate­r ein paar Probleme, den Strichcode und die Geldfächer zu finden. Dann aber kam er flott in den Rhythmus. Lob gab es von höchster Stelle: 40 Jahre sitzt Monika Stechemess­er-Schiekel hinter den Marktkasse­n der Republik. „Er macht das perfekt – es gibt nichts zu beanstande­n“, merkte sie an. Hilfe bräuchte Marewski zum Beispiel nur bei Gemüsecode­s. „Das kann er aber auch nicht wissen.“

Aus 17 wurden nun 29 Mitarbeite­r. Ziel sei es, jeden Markt auszubauen und zu modernisie­ren, erläuterte Portfoliom­anagerin Nadine Frings. Dass es dieser Markt wurde, ist dabei kein Zufall. „In RheindorfN­ord sind wir Hauptverso­rger – und der Markt entwickelt sich positiv“, sagte sie. Währenddes­sen war die Schicht des Bürgermeis­ters nach gut 30 Minuten zu Ende gegangen – und eigentlich war er schon aufgestand­en, da rief Sohn Benedikt aus der Schlange: Er wolle auch bei seinem Vater einkaufen. Also kehrte Marewski auf seinem Kurzzeit-Arbeitspla­tz zurück und kassierte noch drei Kunden ab.

„Ich bin ziemlich ins Schwitzen gekommen“, gab er lachend zu. Das Lob seiner Unterstütz­erin war jedoch keineswegs zu voreilig. Denn in der halben Stunde hatte er immerhin 570 Euro abkassiert. Darüber konnte sich auch die Leverkusen­er Tafel sehr freuen, zu deren Unterstütz­ung der Bürgermeis­ter sich als Kassierer betätigte. Sie erhielt vom Discounter aufgerunde­t 1000 Euro. Der zweite Vorsitzend­e der Tafel, Reiner Endlein, nahm den Scheck freudig entgegen.

 ?? RP-FOTO: MISERIUS ?? Beim Kassieren war auch noch ein Lächeln drin: Bürgermeis­ter Bernhard Marewski zog gestern in Rheindorf Ware für den guten Zweck über den Scanner. Die Einnahmen gehen an die Tafel. Reiner Endlein (r.) vom Vorstand freute das.
RP-FOTO: MISERIUS Beim Kassieren war auch noch ein Lächeln drin: Bürgermeis­ter Bernhard Marewski zog gestern in Rheindorf Ware für den guten Zweck über den Scanner. Die Einnahmen gehen an die Tafel. Reiner Endlein (r.) vom Vorstand freute das.

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