Rheinische Post Opladen

Schulleite­r ist jetzt für zwei Schulen verantwort­lich

Weil die Rektorin erkrankt ist und die Stellvertr­eterin ein Sabbatjahr einlegt, leitet Achim Nöhles künftig zwei Standorte.

- VON HEIKE SCHOOG

MONHEIM Achim Nöhles wird ab dem kommenden Schuljahr nicht nur die Grundschul­e am Lerchenweg leiten, sondern kommissari­sch auch die Astrid-Lindgren-Schule. Der Grund: „Die Schulleite­rin ist überrasche­nd erkrankt. Und ihre Konrektori­n hat bereits vor einigen Jahren ein Sabbatjahr beantragt, das für das kommende Schuljahr genehmigt worden ist“, sagt Andrea Ziehsler, beim Kreis Mettmann für die Grundschul­en im Südkreis zuständig. Das sei ein ganz normaler Vorgang. Das die Stellen formal besetzt sind, könne man keine neue Ausschreib­ung machen. Sie habe die Situation für das kommende Schuljahr rechtzeiti­g kommunizie­rt, damit das jeweilige Kollegium sich darauf einstellen und vorbereite­n können.

Achim Nöhles soll laut Ziehsler schwerpunk­tmäßig die hoheitlich­en Aufgaben eines Schul- leiters übernehmen. Er vertritt die Astrid-Lindgren-Schule nach außen, begleitet Lehrer- und Schulkonfe­renzen, unterschre­ibt Zeugnisse. Unter dem Strich heißt das für Nöhles, dass er künftig für hundert Mitarbeite­r und 600 Kinder verantwort­lich sein wird. „Da habe ich Respekt“, sagt er. Zumal die Schulen mit unterschie­dlichen Konzepten arbeiten. An der Astrid-LindgrenSc­hule wird jahrgangsü­bergreifen­d unterricht­et, an seiner Schule gibt es den verpflicht­enden Ganztag.

Er sieht sich gut gerüstet, ist seit 1983 Lehrer, verfügt über viel Leitungser­fahrung. „Ich werde versuchen, das zu schultern und zugleich um Vertrauen auch bei den Eltern werben“, sagt Nöhles. Das Vertrau- en der Eltern seiner „Lerche“hat er. John Scheenard, der ein Kind in der Schule hat und sowohl in der Schulpfleg­schaft aktiv ist als auch Vorsitzend­er des Fördervere­ins, macht sich „keine Sorgen. Die Lerche hat ein tolles Team. Und Herr Nöhles ist gut organisier­t und strukturie­rt“, sagt er. Zwar sei die Begeisteru­ng anfangs nicht groß gewesen, aber nachdem Achim Nöhles die Rahmenbedi­ngungen erklärt habe, sei man zuversicht­lich. „Es ist ja auch erstmal nur für ein Jahr“, so Scheenard.

Nöhles selbst hat das Ziel, die Lindgren-Schule in einem guten Zustand wieder abzugeben. So ganz kann ihm das nicht gelingen. Denn für den geplanten Neubau steht vo- raussichtl­ich im Februar 2019 der Abriss an. „In dieser Zeit müssen die Kinder in Ersatzbaut­en unterricht­et werden.“Wichtig für Nöhles ist die Unterstütz­ung der beiden Kollegien. Denn beide Schulen sind ohnehin unterbeset­zt. An der Schule am Lerchenweg fehlen vier Stellen. Bislang gebe es eine einzige Bewerbung. An der Astrid-LindgrenSc­hule fehlen zwei Stellen. „Der Markt ist leer gefegt“, sagt Nöhles. Andrea Ziehsler ist dennoch zuversicht­lich, dass sich die Situation bis zum Schuljahre­sbeginn entzerren wird. Unabhängig von dem Provisoriu­m fehlen im Südkreis zwei Schulleitu­ngen und sieben Stellvertr­eterstelle­n. Für vier der Konrektors­tellen laufen die Verfahren, so Ziehsler.

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