Aldi fährt jetzt 40-Tonner mit Erdgas
Der Discounter testet vier Erdgas-Lkw im täglichen Lieferverkehr.
LANGENFELD Bio im Laden gibt’s bei Aldi Süd schon länger. Jetzt fährt der Discounter testweise auch öko auf der Straße. Das Unternehmen probiert im täglichen Lieferverkehr vier Erdgas-Lkw aus. Die Testorte sind Frankfurt, Stuttgart, München – und Langenfeld. Testzeit: fünf Jahre.
Gestern hat Aldi Süd den Stadtwerken Langenfeld und Bürgermeister Frank Schneider den 40Tonner an der Karl-Benz-Straße in Langenfeld vorgestellt. Der Lkw ist 16,5 Meter lang, wiegt voll beladen 40 Tonnen und hat 400 PS. Äußerlich unterscheidet er sich nicht wesentlich von anderen Lkw. Technisch aber sei das Erdgas-Fahrzeug extrem umweltschonend, so die Stadtwerke, die Unternehmen und Privatleute zum Thema beraten. Der Erdgas-Lkw stoße weniger CO2, Stickoxide und Feinstaub aus.
Schneider, der privat seit etwa zwei Jahren ein Erdgas-Auto fährt, beglückwünschte Aldi Süd zu dem Fahrzeug. Er sei gespannt, wie die Entwicklung voranschreite – die Technik entwickele sich rasant. Es sei nicht lange her, gerade mal etwa drei Jahre, dass Stadtwerke-Chef Kersten Kerl und Rüdiger Hagedorn, Leiter Logistik, über Erdgas-Lkw gesprochen hätten, erinnerten sich die beiden. „Damals“, sagt Hagedorn, „hätten diese Lkw noch keinen Hering vom Teller gezogen.“Ein Einsatz im Lieferverkehr sei da noch undenkbar gewesen. Jetzt sei das anders.
Regina Ladewig (53) darf den Erdgas-Lkw fahren. Er ist seit zwei Wochen im Testbetrieb. Im Vergleich zu einem Diesel fahre das neue Fahrzeug sehr ruhig, leise und sparsam, sagt Regina Ladewig. Sie muss es wissen – sie fährt seit 21 Jahren für Aldi-Süd Lkw und von Langenfeld aus 67 Filialen in der Region an.
Ein Auto mit Erdgas ist teurer als ein Auto mit Diesel oder Benzin. Nach den ersten 12.000 Kilometern habe sich die Investition aber gerechnet, erklärt Kersten Kerl von den Stadtwerken. Bei Lkw ist das anders. Wirtschaftlich seien die Erdgas-Lkw für Aldi Süd nicht, sagt Hagedorn. Etwa 230.000 Euro koste der 40-Tonner von der italienischen Firma Iveco – das seien etwa 40.000 Euro mehr als ein Diesel. Aldi Süd wolle dazu beitragen, die Belastung in den Innenstädten zu verringern.
Konzept des Discounters sei es nämlich, mit kleineren Läden noch mehr in Innenstädte zu gehen. „Wir wollen Nahversorger sein.“Da seien sauberere Lkw eine gute Ergänzung.