Das Geschehen vor irritierten Zuschauern glich phasenweise einem Freundschaftsspiel.
Nach nicht einmal einer halben Stunde waren schon zwei belgische Spieler verwarnt worden - im „Kampf“um Platz zwei ein klarer Vorteil. Und hatte nicht Belgiens Trainer Roberto Martinez zuvor erklärt: „Es ist nicht unsere Priorität zu siegen“? Immerhin: Durch die Änderungen in seiner Anfangsformation, von denen auch der leicht angeschlagene Torjäger Romelu Lukaku betroffen war, schien er auch eine Niederlage billigend in Kauf zu nehmen.
Zur Pause gab es dann für beide Mannschaft ein gellendes Pfeifkonzert, das auch den Engländern galt. Gareth Southgate hatte seine Mannschaft auf acht Positionen verändert und seinen Torjäger Harry Kane auf der Bank gelassen. „Wir wollen das Spiel gewinnen, wir wollen eine Siegermentalität entwickeln“, hatte Southgate versichert. Was nichts daran änderte, dass auch seine Mannschaft ohne den letzten Biss spielte.
Tatsächlich gab es auch ein paar Torchancen, doch der unbedingte Wille, sie auch zu nutzen, war bei beiden Mannschaft wohl schon mal größer. Die beste Gelegenheit vergab Marcus Rashford von Manchester United, der frei vor Belgien Torhüter Thibaut Courtois auftauchte, Courtois lenkte den Ball noch zur Ecke ab (66.). In der Schlussphase vergaben die Roten Teufel mehrere Chancen, das Ergebnis noch deutlicher zu gestalten.