Online-Unterstützung für Stadtspitze
Weil sich viele Bürger mit ihren Anliegen über die sozialen Netzwerke an den Bürgermeister wendeten, wird Rebecca Hermann die Online-Kanäle der Stadt nun professionell begleiten und ausbauen. Frank Steffes will weiter aktiv bleiben.
LEICHLINGEN Manchen Leichlinger Nutzern des Internetportals Facebook ist es offenbar in Fleisch und Blut übergegangen, sich bei gefühlt jeder zweiten Nachricht, Frage oder einem Kommentar direkt an Bürgermeister Frank Steffes zu wenden. Sei es, dass es im Portal heftig um den Zustand der örtlichen Straßen, die Verteilung von Kita-Plätzen oder die angemessene Reaktion auf das Starkregen-Ereignis vor wenigen Wochen geht und manchmal auch um Themen, mit denen er von Amtswegen überhaupt nichts zu tun hat.
Steffes, selbst ein eifriger SocialMedia-Nutzer, hat in der Vergangenheit die meisten Fragen beantwortet, um wichtige Informationen aus dem Rathaus auf dem kleinen Dienstweg weiterzugeben: ein Verwaltungschef irgendwo zwischen Online-Seelsorger und Online-Supermann. Damit ist jetzt zwar nicht gänzlich Schluss, aber der Bürgermeister hat seit März eine Mitarbeiterin, die sich des ganzen Themas „soziale Medien“professionell annimmt: Rebecca Hermann soll auf Facebook tagesaktuelle Informationen posten, einen Einblick in die Verwaltung geben, auf Veranstaltungen hinweisen und so den Draht zwischen Bürgern und Stadt zum Glühen bringen.
Über den „Nachrichten-Knopf“auf www.facebook.com/bluetenstadt.leichlingen können die Nutzer ihre Fragen und Anregungen unmittelbar loswerden und bekommen zügig eine Antwort. „Wir wollen die Seite als offiziellen Kanal etablieren. Es kann ja nicht alles über mich laufen“, begründet Steffes diesen Schritt. „Wir haben uns mit vielen Bereichen in der Stadtverwaltung zusammengesetzt und überlegt, woher ich Informationen bekomme und was wir teilen“, berichtet Hermann. Künftig will sie deshalb unter anderem Pressemitteilungen veröffentlichen, Interviews führen und eine Art Frage-und-Antwort-Spiel einführen.
Die Plattform soll sich vor allem dadurch auszeichnen, dass sie schnell Antworten bietet, was auf der im Umbau befindlichen Internetseite der Stadt bislang nicht möglich war. Die Beiträge, die kommentiert werden können, wird die Social-Media-Expertin moderieren. Auch Bürger können Themen vorschlagen, am besten per E-Mail an rebecca.hermann@leichlingen.de.
Nun geht es darum, Fans für die Seite zu gewinnen, um die notwendige Reichweite für die Nachrichten zu bekommen. Ein Budget hat Rebecca Hermann dafür nicht, will sich deshalb mit anderen Leichlinger Facebook-Gruppen vernetzen und austauschen.
Ein Trost bleibt den örtlichen Facebook-Usern aber: Der Bürgermeister zieht sich nicht ganz aus der Online-Welt zurück. Er will den kleinen Informationsdienstweg über die Social-Media-Kanäle der Stadt auch künftig nutzen.