Coverband lässt alte Zeiten aufleben
Vor mehr als 20 Jahren ging „Octopus“auseinander. Nun gibt es unter dem Namen „Let it roll“ein Revival.
OPLADEN Die Gründung liegt jetzt etwa ein Jahr zurück. Seither haben sich die Mitglieder der neuen Opladener „Let it roll“regelmäßig mittwochs zum Proben getroffen. Insgesamt 22 Songs haben sie bisher einstudiert. Unter anderem Hits wie „One love“(U2), „Loosing my religion“(REM), „Ashes to ashes“(David Bowie) oder „Dancing in the dark“(Bruce Springsteen). Titel von Sting, Bon Jovi oder den Beatles hat die Coverband ebenfalls ins Repertoire aufgenommen.
Eigentlich ist die Band mit dem in Köln lebenden Engländer John Baker (Sänger, E-Gitarre und AkkustikGitarre) und den Opladenern KlausDieter Hepp (E-Schlagzeug), Brandon Rau (Bass), Harald Lensing (EGitarre) und Frank Wahl (Keyboard) gar nicht so neu. Denn bis auf Brandon Rau standen alle schon mit der Band „Octopus“gemeinsam auf der Bühne. Weitere Akteure von damals waren Paul Odenthal und Rainer Claas. Baker nahm sogar jedes Mal eine zweistündige Anfahrt in Kauf, Kontakt. Jeder spielte in anderen Gruppen oder arbeitete an anderen Musikprojekten. So war Hepp zum Beispiel bei „Twangos“aktiv, die sich selbst als „Leverkusens seltsamste und lustigste Coverband mit Hang zu Exzentrik“bezeichneten. Nach seinem Ausstieg kam der Opladener Unternehmer auf die Idee, die Zeit mit seiner alten Band wieder aufleben zu lassen. Bei Baker rannte er offene Türen ein. Für ihn kam die Anfrage wie gerufen. Denn erst kurz zuvor hatte er seine Freude an Musik wiederentdeckt. Und zwar durch einen Sechser im Lotto.
Nicht er selber hatte gespielt, sondern ein Freund aus der alten Heimat. Dieser Mann hatte ihm genau jene seltene, aber teure Gitarre geschenkt, von der er schon immer geträumt hatte, weil alle seine Helden auf einer „Rickenbacker“gespielt hatten, die in den 1960-er-Jahren vor allem durch die Beatles berühmt wurde und die aktuell rund 2000 Euro kostet. „Ich war noch immer völlig elektrisiert, als der Anruf von Klaus kam“, erinnerte sich Baker.
Und auch die Tatsache, dass Brandon Rau zufällig zur Band kam, betrachten die übrigen Bandmitglieder als einen „Sechser im Lotto“. Der Sozialarbeiter, der für die Katholischen Jugendwerke Leverkusen tätig ist, las den Aushang am schwarzen Brett. „Ich kenne die Jungs noch von früher“, erklärte Rau. Seither habe sich die Szene drastisch verändert, stellte Hepp fest. „Wir hatten fast überall Möglichkeiten für Livemusik. Heute ist das die absolute Ausnahme.“
Aber im Gegensatz zur damaligen Combo sei jetzt alles besser, insgesamt relaxter und entspannter. „Das liegt bestimmt daran, dass wir erfahrener und disziplinierter sind“, sagte Hepp lachend. Ebenso wie alle anderen ist auch er reif für die Bühne.