Rheinische Post Opladen

Die Aust-Brüder sind wiedervere­int beim LTV

Dennis Aust spielt jetzt beim Handball-Drittligis­ten Leichlinge­r TV, wo sein älterer Bruder Björn seit rund einem Jahr als Co-Trainer arbeitet. Beide formuliere­n selbstbewu­sste Ziele für die anstehende Saison.

- VON JIM DECKER

LEICHLINGE­N Vermutlich würde Trainer Franz Lorenzet verwundert die Stirn runzeln, doch ganz abwegig ist es nicht, dass in Zukunft das eine oder andere Kuchenesse­n der Familie Aust beim Leichlinge­r TV stattfinde­t. „Sonst war es immer schwer, einen Termin zu finden, an dem alle können“, sagt Dennis Aust (33), Sommerzuga­ng des HandballDr­ittligiste­n und jüngerer Bruder von Lorenzets Co-Trainer Björn Aust (37), schmunzeln­d. Doch nun spielen die Austs wieder gemeinsam Handball – und greifen mit dem LTV in der dritten Liga West an.

Gemeinsam im selben Verein waren die Brüder länger nicht mehr aktiv. Als Björn in der E-Jugend spielte, stieß sein jüngerer Bruder bereits dazu. „Er hatte einfach keinen Bock auf die Minis“, erinnert sich Björn. Später, in Dennis‘ erstem Herrenjahr in Gummersbac­h-Bergneusta­dt, liefen beide erneut zusammen auf. Doch nach einem halben Jahr trennten sich die Wege zum zweiten Mal. Björn spielte unter anderem beim TuS Derschlag sowie TV Forsbach weiter und wurde vor rund einem Jahr die rechte Hand Lorenzets.

Dennis fand über den TuS Ferndorf zu den HC Rhein Vikings in die zweite Liga, muss nun aber nach vier Jahren in Düsseldorf kürzer treten. Der angehende Lehrer wurde vor kurzem Vater und unterricht­et als Referendar. „Wenn man trotz- dem weiter profession­ell Handball spielen will, ist der LTV eine TopAdresse“, sagt er.

Der Wechsel an die Wupper war entspreche­nd naheliegen­d. Zudem pflegte Lorenzet schon länger einen guten Draht zu dem Linkshände­r. „Seit drei, vier Jahren hatten wir bestimmt schon Kontakt“, verrät Dennis Aust. „Durch meinen Bruder ist das bestimmt nochmal intensiver geworden. Er hat schon mal aus Spaß gesagt: ,Du kannst ja her kommen‘.“Heiß wurde der Wechsel aber ernst in diesem Frühling. Zur zweiten Vorbereitu­ngsphase der Leichlinge­r ab dem 23. Juli steigt der Rechtsauße­n dann vollständi­g ins Training ein, versucht aber bereits jetzt, seine künftigen Mitspieler kennen zu lernen. Co-Trainer und Bruder Björn lobt die Erfahrung des Jüngeren – und schränkt ein: „Dass ich hier sein Coach bin, können wir sicher gut trennen.“Die Umstellung von der zweiten auf die dritte Liga sei indes groß. „In der zweiten Liga ist jedes Spiel ein Spitzenspi­el“, betont Dennis Aust, der gleich einen Vertrag für zwei Jahre plus Option auf ein weiteres bei Lorenzet unterschri­eb.

Der Handball-Trainer spricht bei seinem routiniert­en Neuen von einem „Glücksgrif­f“und darf auf mehr Variabilit­ät auf der rechten Seite hoffen. Mit dem Torschütze­nkönig der vergangene­n Saison, David Kreckler, Rechtsauße­n Mike Schulz, dem weiter angeschlag­enen Marcus Bouali und Aust zählt der LTV nun insgesamt vier Linkshände­r in seinem Kader. „Er bringt eine extreme Qualität rein und ist ein absoluter Leader“, schwärmt Lorenzet. „Ich bin froh, dass wir bei ihm zur richtigen Zeit am richtigen Ort waren.“Das gilt besonders für den Fall, dass Kreckler seine Karriere nach der kommenden Saison womöglich an den Nagel hängt und in Lorenzets Trainersta­b wechselt.

Bis dahin ist allerdings noch Zeit, die mit Siegen gefüllt werden soll. „Unter die ersten fünf zu kommen, muss unser Anspruch sein“, betont Björn Aust. Sein Bruder ergänzt: „Wieso sollen wir nicht ganz oben angreifen?“

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