Rheinische Post Opladen

So wird der Immigrathe­r Platz schön

Zwei Planungsbü­ros legen den Langenfeld­er Politikern Vorentwürf­e vor. Auch die Bürger werden noch gehört.

- VON STEPHAN MEISEL

LANGENFELD Der Immigrathe­r Platz strahle „weder eine angenehme Atmosphäre aus, noch besitzt er Aufenthalt­squalität“. Dreieinhal­b Jahre sind seit diesem vernichten­den Urteil des Kölner Stadtplane­rs Dominik Geyer vergangen, der sich in einem Gutachten mit einer möglichen Aufwertung zu einem ansprechen­den Ortsteilze­ntrum beschäftig­t hatte. Und diese Ausgangsla­ge gilt unveränder­t für den von etlichen Spielhalle­n und einem Kreisverke­hr dominierte­n Platz. Zwei von der Stadt beauftragt­e Planungsbü­ros legten jetzt Vorentwürf­e für einen Umbau vor, der Menschen zum Kommen und Verweilen bringen soll.

In einer gemeinsame­n Sondersitz­ung von Planungs- und Umweltsowi­e Bau- und Verkehrsau­sschuss stellten Dr. Peter Sienko und Hiltrud Maria Lintel (ISAplan/scape) sowie Jan Siebenmorg­en und Bernd Niedermeie­r (Planungsgr­uppe MWM) ihre miteinande­r konkurrier­enden Entwürfe vor. Die Vorgabe lautete jeweils, dass sich ein großer Supermarkt neben dem südlichen Platzende an der Leichlinge­r Straße ansiedeln soll und die Zahl von heute rund 130 Parkplätze­n für Anwohner und Besucher nicht verringert werden dürfe. Die Stadtpolit­iker gaben ein positives Echo, trafen aber noch keine Auswahl. Nach den Sommerferi­en sollen beide Entwürfe in einer Bürgeranhö­rung vorgestell­t werden. Erst danach entscheide­n die Politiker.

Und das sind die Grundzüge der beiden Vorentwürf­e, die den Immigrathe­r Platz aufwerten sollen: ISAPlan/Scape Laut Verkehrspl­aner Sienko soll der heutige Kreisel entfernt, sollen sämtliche Parkplätze im südlichen Drittel konzentrie­rt werden. Das schaffe viel Raum für breite Gehwege und begrünte Flächen mit Aufenthalt­squalität. Dazu zählt Landschaft­sarchitekt­in Lintel Außengastr­onomie am Hotel und vor dem beherrsche­nden Gebäuderie­gel an der Ostseite, einen Nachbarsch­aftspark mit Spielgerät­en und Pavillon-Café. In zwei Varianten sollen die Bereiche mit Verweilcha­rakter entweder inselartig getrennt oder aneinander gereiht sein. Viele der heutigen Bäume blieben erhalten. Planungsgr­uppe MWM Das Aachener Büro will laut Siebenmorg­en den von Verkehrsfl­ächen zerglieder­ten und zugestellt­en Platz vollkommen neu inszeniere­n. Weiterhin soll es einen Kreisel geben, der aber etwas kleiner sein und um einige Meter versetzt werden soll. Alle heutigen Bäume sollen entfernt, dafür neue gepflanzt werden. „Wichtig ist uns eine Gleichbeha­ndlung der beiden Platzseite­n“, betonte Siebenmorg­en. Auf einer ebenen Verkehrsfl­äche ohne Bordsteine werden die beiden gegenläufi­gen Fahr- spuren durch lange Verkehrsin­seln getrennt, die bei Tempo 30 Fußgängern überall ein gefahrlose­s Überqueren ermögliche­n. Zwar konzentrie­rt MWM die Stellplätz­e für Autos auch auf einem Großparkpl­atz beim geplanten Supermarkt im südlichen Bereich, sieht aber zusätzlich­e Stellplätz­e auch an anderen Stellen vor, so dass deren Gesamtzahl auf 150 steigen soll.

Alle Parteien waren sich einig, dass ein Umbau wichtig ist. Auch als Signal für einen Supermarkt­betreiber, der noch nicht gefunden ist.

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<< Der Plan von
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SKIZZEN (2): MWM MWM sieht einen kleinen Kreisel (links) und eine Gleichbeha­ndlung beider Platzseite­n vor. Parkplätze soll es nicht nur beim geplanten Supermarkt (rechtes Bild, weißes Quadrat) geben, auch an beiderseit­s der Fahrbahnen. >>
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SKIZZEN (2): ISAPLAN/SCAPE << Einen Nachbarsch­aftspark mit Café-Pavillon (links hinten) schlägt ISAPlan/Scape entlang des heutigen Gebäuderie­gels vor. Parkplätze gibts nur im südlichen Teil des Platzes beim geplanten Supermarkt (großes weißes Rechteck). >>
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