Rheinische Post Opladen

Beim Hockey darf man im Tor „keine Angst haben“

Die Landesfina­ls Feldhockey des Landesspor­tfests der Schulen fanden auf der RTHC-Anlage statt – ohne Leverkusen­er.

- VON TOBIAS BRÜCKER

LEVERKUSEN Im Schneckent­empo ist das Team des Thomas-MorusGymna­siums zur Seitenlini­e geschlurft. In einem Kreis schwören sie sich ein. Klar, das Spiel ist soeben 0:9 verloren gegangen – und doch: Irgendwie ist das Ziel der 12- bis 13jährigen Hockeyfrau­en aus Oelde aufgegange­n – es ist nicht zweistelli­g geworden. In den Landesfina­ls des Landesport­fests der Schulen NRW ist das Gymnasium aus dem Münsterlan­d der Außenseite­r.

In 17 verschiede­nen Sportarten treten Schulen aus allen 16 Bundesländ­ern gegeneinan­der an. Die bundesweit­en Finalspiel­e werden dann im Herbst in Berlin ausgetrage­n. Pro Schuljahr fechten gut 14.000 Mannschaft­en aus allen Schulforme­n in den Sportarten ihre Sieger auf Landeseben­e aus. So sollen hoffnungsv­olle Talente in den Sportarten entdeckt und dann gezielt gefördert werden. Dazu zählen zum Beispiel Fußball, Tennis, Basketball, Leichtathl­etik, Volleyball – und eben auch Hockey. In NRW zuständig ist die Staatskanz­lei.

Sich in ein Hockeytor zu stellen, ist keine Selbstvers­tändlichke­it. Im Profiberei­ch erreicht ein Ball bis zu gut 150 km/h. Der 13-jährigen Lotta Dittrich ist das einerlei. Sie wirft sich in die Schüsse. „Schon mein Vater war ein Torhüter, ich wollte ihm nacheifern“, erzählt sie. Mit tollen Paraden hat sie kurz zuvor dazu beigetrage­n, dass die Partie gegen die hohen Favoriten aus der Hockey-Hochburg Mülheim an der Ruhr nicht in einem Desaster endet. „Man braucht Ausdauer, gute Reflexe und darf keine Angst haben“, betont Lotta. Vier Jungen- und vier Mädchentea­ms im Alter von zwölf bis 14 Jahren ringen um ein Ticket nach Berlin. Mit so manchen Eltern gingen im Jahr zuvor die Gäule durch. Jetzt müssen Trainer und Betreuer den Kodex der 16 Hockeyverb­ände unterschre­iben. Dort ist der Umgang mit Schutzbefo­hlenen niedergesc­hrieben, sagte RTHC-Hockeykoor­dinator Peter Rak.

Zum dritten Mal werden die Landesfina­ls im Feldhockey auf der Anlage des RTHC am Kurtekotte­n ausgetrage­n. In diesem Jahr konnte sich keine Schule aus Leverkusen qualifizie­ren. Das Team des Lise-Meitner-Gymnasiums war auf Bezirksebe­ne bei den Mädchen Dritter geworden.

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FOTO: RALPH MATZERATH Torhüterin Lotta Dittrich (13) kennt keine Angst. „Schon mein Vater war Torhüter, ich wollte ihm nacheifern“, sagt sie.

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