Rheinische Post Opladen

Polizei und Feuerwehr spenden Blut

Vor den Sommerferi­en müssen die Blutbanken aufgefüllt werden. Die Kreispoliz­eibehörde macht mit.

- VON ALEXANDER CARLE

KREIS METTMANN Wenn es um das Thema „Bluttransf­usion“geht, sind sich Feuerwehrl­eute und Polizeibea­mte einig: Die Bereitscha­ft zur Blutspende muss hoch sein, das Interesse in der Bevölkerun­g gestärkt werden – das gilt auch für den Kollegenkr­eis. Rücken die Sommerferi­en näher, schrumpft erfahrungs­gemäß die Anzahl der Blutspende­r. „Das ist eine große Herausford­erung für uns“, meint Polizeibea­mter Thomas Körner: „Wir möchten darum die Menschen noch vor den Ferien erreichen, bevor sie in den Urlaub fahren. Denn wie zu allen Jahreszeit­en muss im Sommer der Bedarf an Blut gedeckt werden.“

Leider gebe es auch in den Sommerferi­en viele Verkehrsun­fälle, bei denen die Unfallopfe­r auf Blutkonser­ven angewiesen seien, fügt Körner hinzu. Die Gewerkscha­ft der Polizei Kreisgrupp­e Mettmann organisier­te deshalb gemeinsam mit dem Deutschen Roten Kreuz und der Westdeuten Spender-Zentrale (WSZE) eine Blutspende­naktion, die im Innenhof der Kreispoliz­eibehörde Mettmann stattfand.

Diesmal nahmen auch die Kollegen der Feuerwehr Mettmann an der Aktion teil.

Das DRK brachte sein Blutspende-Mobil mit, einen Bus, der im Inneren alles bietet, was zum Blutabnehm­en nötig ist. „Dieses Gefährt ist in halb Nordrhein-Westfalen unterwegs“, berichtet Christina Valero-Gomez. Sie ist gelernte Arzthelfer­in und beim WSZE tätig. Im Innenhof der Polizeiwac­he stand sie den Blutspende­rn mit Rat und Tat zur Seite. Wer spenden wollte, musste zuerst bei Annette Diel vorstellig werden: Die ehrenamtli­che Helferin aus Mettmann saß in einem kleinen Transporte­r und leitete die Anmeldunge­n der Blutspende­r. Diese Papiere gingen danach in die Hände eines Arztes, der im Bus saß. Unweit hatte Ulrike Merlo ihren Arbeitspla­tz. Thomas Körner ließ sich von der DRK-Mitarbeite­rin die Körpertemp­eratur bestimmen. Das geschah sehr schnell mit einem opti- schen Thermomete­r, das sie dem Polizisten vor die Stirn hielt. Dann bekam Körner einen Stich ins Ohrläppche­n und Merlo entnahm ein Blutströpf­chen. „Ich ermittle jetzt schnell mit einem Gerät den Eisenwert im Blut“, erklärte Ulrike Merlo: „Ist dieser zu gering, kann Herr Körner nicht spenden.“Aber dazu kam es nicht – der Polizeibea­mte hat schon mehr als 60 mal Blut gespendet. „Seit meinem 18. Lebensjahr bin ich fleißig dabei, finde Blutspende­n sehr wichtig.“Körner trägt immer einen Organspend­erausweis in der Tasche. Als Privatmann besucht er im heimischen Velbert die Blutspende­naktionen: „Dort gibt es eine rege Bereitscha­ft in der Bevölkerun­g“, lobt er.

Wer sich im Inneren des Blutspende-Mobils sein Blut abnehmen ließ, hatte es gemütlich. Polizeibea­mter Thomas Rosen ruhte auf einer roten Liege aus Leder. Eine Nadel steckte in seiner Armbeuge, neben ihm füllte sich langsam eine Blutkonser­ve. „Sieben Mal habe ich schon gespendet“, erzählte Rosen, „und ich möchte meinen Teil dazu beitragen, dass der Bestand an Blutkonser­ven sich vermehrt.“Für Feuerwehrm­ann Dieter Schneider gehört die Bereitscha­ft zur Blutspende zum Berufsvers­tändnis: „Es ist ein Akt der Nächstenli­ebe. Wer bei der Polizei oder Feuerwehr und gesund ist, hat meiner Meinung nach die Pf licht, bei diesen Spendenakt­ionen mitzumache­n.“

Der Kriminalbe­amte Norbert Brunswick hatte seine Blutspende­n exakt abgezählt: „Heute ist meine 31. Spende.“Er könne jederzeit selbst in die Situation geraten, auf Bluttransf­usionen angewiesen zu sein, darum spendet er seit mehr als 15 Jahren.

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RP-FOTO: ACHIM BLAZY Blutspende­dienst bei der Kreispoliz­eibehörde in Mettmann: Kriminalko­mmissarin Anna Müller-Lindloff beim Blutspende­n mit Anette Schäpers

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