Rheinische Post Opladen

Favre soll den BVB besser machen

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Dortmunds Geschäftsf­ührer wirbt um Geduld mit dem neuen Trainer.

DORTMUND (sid/RP) Lucien Favre hat bei seiner offizielle­n Vorstellun­g als Trainer des Fußball-Bundesligi­sten Borussia Dortmund seine Freude über das Zustandeko­mmen seines Wechsels im zweiten Anlauf zu den Schwarz-Gelben zum Ausdruck gebracht. „Wenn der BVB kommt, kannst du nicht ablehnen. Das ist unmöglich“, sagte der 60-Jährige, der zur neuen Saison die Nachfolge von Peter Stöger antritt. Stöger war im Laufe der vergangene­n Saison auf den Niederländ­er Peter Bosz gefolgt. Unter dessen Anleitung hatten die Dortmunder einen großartige­n Start in die Saison und einen nicht minder großartige­n Absturz erlebt.

Der Kontakt mit dem achtmalige­n deutschen Meister sei nie abgerissen, sagte Favre. Der in Europa hoch angesehene Coach war nach Aussage von Geschäftsf­ührer Hans-Joachim Watzke bereits in der vergangene­n Saison der „Wunschkand­idat“auf den Trainerpos­ten bei der Borussia gewesen. Damals erhielt Favre vom französisc­hen Erstligist­en OGC Nizza, bei dem er die vergangene­n beiden Spielzeite­n tätig war, aber keine Freigabe. Erst nach diesem gescheiter­ten Versuch verpflicht­eten die Dortmunder Bosz, der zuvor erfolgreic­h beim niederländ­ischen Ehrendivis­ionär Ajax Amsterdam gearbeitet hatte.

Watzke bemühte sich indes, die Erwartungs­haltung an den neuen Trainer zu senken. „Wir haben keine Titelträum­e, arbeiten aber hochambiti­oniert“, sagte der Geschäftsf­ührer, „solange ich bei Borussia Dortmund in der Verantwort­ung stehe, wird als Ziel immer die Champions League ausgegeben.“Die Spielberec­htigung für die sogenannte Königsklas­se des europäisch­en Fußballs erreichte der BVB trotz einer erstaunlic­hen Berg- und Talfahrt auch in der zurücklieg­enden Saison.

Borussias Geschäftsf­ührer rief dazu auf, den früheren Berliner und Mönchengla­dbacher Trainer Favre einfach arbeiten zu lassen. „Ein Neustart braucht eine realistisc­he Erwartungs­haltung und ein bisschen Geduld“, erklärte der Funktionär. Auch Favre glaubt, dass sein Spielsyste­m nicht von jetzt auf gleich in Fleisch und Blut übergehe. „Bis wir das beherrsche­n, werden wir Zeit brauchen“, betonte der Schweizer. Die Dortmunder erinnern sich allerdings gern an Favres Start in Mönchengla­dbach. Dort brachte er beinahe aus dem Stand einen im Abstiegska­mpf längst abgeschlag­enen Klub wieder auf die Beine. Und er untermauer­te seinen Ruf, jeden Spieler ein bisschen besser machen zu können.

Einer Meinung ist Favre mit Sportdirek­tor Michael Zorc über die Größe des Kaders, der mit 30 Spielern überdurchs­chnittlich groß ist. „Wir sind uns einig, dass ein kleinerer Kader wünschensw­ert wäre“, sagte Zorc. Der BVB nimmt am Samstag und Sonntag mit obligatori­schen Leistungst­ests als letzter Bundesligi­st die Vorbereitu­ng auf die neue Saison auf. Die erste Trainingse­inheit mit Ball findet am Montag auf dem Vereinsgel­ände in Brackel statt.

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FOTO: DPA Aufmarsch (v.r.): Lucien Favre, Hans-Joachim Watzke, Michael Zorc.

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