Instrumente testen beim Musikschulfest
WIESDORF Einen Wegweiser brauchten am Sonntag nicht mal die Besucher, die erstmals einen Fuß in die Musikschule setzten. Denn beim Tag der offenen Tür, der seit 30 Jahren im Sommer stattfindet, gab es direkt vorne an der Friedrich-Ebert-Straße Musik – beinahe nonstop. Offizieller Auftakt war ein Open Air-Konzert auf dem „sinfonischen Vorplatz“der Sparkasse Leverkusen, der mit seiner runden Anlage geradezu perfekt dafür ist.
Dort wurde der „Chor der Kulturen“, der sich aus Teilnehmern der VHS-Deutschkurse zusammensetzt, erstmals vom Streichorchester „Concertino“begleitet. Eine gelungene Premiere. Außerdem stellten sich neun der inzwischen 14 Jekiss-Chöre vor, die unter Regie und mit Personal der Musikschule in Grundschulen im Stadtgebiet aufgebaut wurden. Das Hauptgebäude der Musikschule haben die meisten dieser Kinder noch nie und schon gar nicht von innen gesehen.
Am Sonntag aber war reichlich Gelegenheit dazu, nicht nur vor der Tür, wo sich die „lauteren“Ensembles wie Blechbläser oder verschiedene U-Musik-Gruppen beim Bühnenprogramm abwechselten. Die Klassikensembles traten in akustisch störungsfreier Entfernung im großen Saal auf. In allen Etagen des Gebäudes waren Flöten-, Klarinetten-, Gitarren-, Geigen- oder Blechbläserklänge zu hören. Da konnten Besucher offenem Unterricht lauschen, die Instrumente aus der Nähe betrachten und sogar selber ausprobieren.
Diese Schnuppermöglichkeit beim Musikschulfest habe sich bewährt, sagt der stellvertretende Musikschulleiter Matthias Fromageot. Für die Kinder der Jekiss-Chöre aber auch für die Kleinen aus der musikalischen Früherziehung und deren Eltern ist das eine wichtige Entscheidungshilfe bei der Wahl des Instrumentalunterrichts.
Auch im Treppenhaus fanden Kurzkonzerte der Musikschulensembles statt. Unter anderem die Balama-Spieler, die ihr hierzulande wenig bekanntes Instrument vorführten. Als spezielles Programm für Flüchtlinge hat die Musikschule die Langhalslaute aus dem arabischen Raum ins Unterrichtsprogramm aufgenommen. Mit Landesmitteln wurden im vergangenen Jahr 20 solcher Instrumente angeschafft. Sonst sind Finanzierung und Wartung von Leihinstrumenten Sache des Fördervereins, der auch Konzertreisen wie die des Blasorchesters in die finnische Partnerstadt Oulu gesponsert hat oder die Begabtenförderung betreibt.
Mit dem Erlös vom Sonntag, der vor allem durch den Verkauf von Essen und Getränken zusammenkam, wird die Kasse aufgefüllt. Außer Musik gab es Spiel- und Spaßangebote und die Event-Station der Sparkasse. Seit Beginn vor 30 Jahren ist außerdem ein Unicef-Stand dabei.