Texthelden geht weiter
Über 10 000 Schüler in NordrheinWestfalen haben in den vergangenen Wochen jeden Tag die Rheinische Post im Unterricht gelesen. Der vierte Durchgang von Texthelden hat zum Ende des Schuljahres noch einmal die Medienkompetenz in den Fokus gestellt.
Wie funktionieren Medien, wie wählen Redakteure ihre Themen und wie kommt die Zeitung jeden Morgen zum Leser? Diese Fragen wurden unter anderem beantwortet. Den Lehrern standen zur Anregung Arbeitsbögen zur Verfügung, die auf die Arbeit mit der Zeitung in der jeweiligen Klassenstufe abgestimmt sind.
Perfekte Voraussetzungen, um aus den Schülern kritische Leser zu machen. Denn das ist das erklärte Ziel des Projekts. Niemand braucht im Jahr 2018, in dem Donald Trump sich Fakten zurechtbiegt, um seine Politik durchzusetzen, und immer noch rechtsextreme und rückwärts gewandte Gruppierungen ihre Fake News verbreiten, stumpfe Leser, die alles hinnehmen, was verbreitet wird. Natürlich haben Redakteure die Möglichkeit, über die Sprache und über Kommentare das Geschehen einzuordnen. Dennoch ist auch immer der Leser gefragt, sich seine eigene Meinung zu bilden.
Am Diskurs selbst können sich normale Leser vor allem über Leserbriefe und Kommentare beteiligen. Texthelden-Teilnehmern ist es möglich, eigene Artikel zu schreiben, und so die Aufmerksamkeit auf die Themen zu lenken, die ihnen wichtig sind. Das war im vergangenen Schuljahr vor allem die Diskussion, ob das Abitur nach acht Jahren Schule sinnvoll ist oder doch erst nach neun Jahren. Aber es sind natürlich auch die Diskussionen um Instagram, Influencer und Videospiele, genauso wie die vielen Möglichkeiten, seine Freizeit mit Sport und Instrumenten zu gestalten.
Im nächsten Jahr wird dieses Projekt wieder angeboten. Auch im Schuljahr 2018/2019 wird es vier Durchgänge geben, in denen Grundschulen vier Wochen und weiterführende Schulen sechs Wochen lang die Zeitung und Anregungen zur Arbeit damit in den Unterricht bekommen. Interessierte Lehrer können sich ab sofort anmelden.