City C – Stadt findet keinen Investor
Die Stadträte wollen das Thema nach den Sommerferien im Bauausschuss nochmals diskutieren.
WIESDORF Die Wiederbelebung der City C (Bereich von Rialtobrücke bis Sparkassen-Zentrale mit den früheren Geschäften wie Woolworth und C&A) kommt offenbar nur zäh bis gar nicht voran. Es geht um ein Investitionsvolumen von ca. 150 Millionen Euro, berichtete Oberbürgermeister Uwe Richrath im Stadtrat.
Für 50 Millionen Euro stünden die städtische Wohnungsgesellschaft Leverkusen (WGL) und der Bauverein Opladen (GBO) schon bereit. (Zum Vergleich: Für die Realisierung der vor acht Jahren eröffneten Rathaus-Galerie gibt das ECE-Projektmanagement eine Investitionssumme von 200 Millionen Euro an). Ein Hauptinvestor für die City C, der verbindlich in dieses Stadtentwicklungsprojekt einsteigen wolle, fehle.
Mit einem Unternehmen führe er derzeit aber noch Gespräche. „Das Ganze mit der City C ist ein langer Weg“, betonte Richrath. Die Stadt Leverkusen besitze dort zwar inzwischen „Riesenflächen“(zwischen B 8 und Friedrich-Ebert-Straße), aber die Kommune könne die Umgestaltung aus eigener Kraft nicht finanzieren. Anders geht es übrigens in der reichen Nachbarstadt Monheim, wo die Kommune gerade Einkaufszentren zur Weiterentwicklung gekauft hat.
Die City C-Eigentümer haben grundsätzlich einem Hotelbau mit 240 Betten in ihrem Bereich zugestimmt. Trotzdem soll wahrscheinlich schon vorher ein Hotelbau auf dem Postgelände nahe Bahnhof Wiesdorf genehmigt werden. Darin sind sich die Fraktionen von CDU und SPD einig. Die vorbereitenden Beschlüsse fasste der Stadtrat am Montag. Kritisch sieht dies Markus Pott (Opladen Plus): Wenn auf dem Postareal ein Hotel entstehe, werde sicher niemand ein weiteres im Bereich der City C bauen.
Dies hätte für die gesamte City C weitreichende Folgen: Komme dort der Hotelbau nicht, müsste mit allen Eigentümern der City C über andere Bauten oder die Umgestaltung komplett neu verhandelt werden, sagte Richrath den Politikern. Für den Oberbürgermeister geht es deshalb derzeit vordringlich darum, für den Umbau der City C die Machbarkeitsstufe und „Markgängigkeit“ für vier Hauptbereiche zu erreichen: Hotel, Dienstleistung, Lebensmittelhandel und Einzelhandel mit Ärzteturm. Richrath bestätigte, dass er die Eigentümer der City C zu weiteren Gesprächen eingeladen hat.
Grünen-Fraktionsvorsitzende Roswitha Arnold mahnte im Stadtrat, geduldig zu sein: „Politik muss auch langfristiges Planen aushalten.“Ein anderer Politiker sagte nach der Ratssitzung: „Der Oberbürgermeister steht bei der City C mit dem Rücken zur Wand. Ihm fehlt ein Hauptmieter für diesen Innenstadtbereich.“
Die Stadträte wollen das Thema nach den Sommerferien im Bauausschuss diskutieren. Dann sollen auch der ehemalige Finanzdezernent Rainer Häusler und sein Kollege Gert Geiger (früher Leiter städtische Gebäudewirtschaft) berichten. Die Beiden hatten im Auftrag der Stadt monatelang mit den City C-Eigentümern über die Zukunft des Standortes verhandelt und schließlich eine Einigung erzielt. Am Wochenende hatten Häusler und Geiger deshalb öffentlich die Strategie der Stadtspitze in Sachen City C und Postgelände kritisiert, weil sie um den Bestand des mühsam erreichten City C-Konzeptes fürchten.