Rheinische Post Opladen

Ratsmitgli­eder arbeiten künftig mit Tablets

- VON INA BODENRÖDER

LEICHLINGE­N Grob geschätzt werden jedes Jahr für den Rat und seine Ausschüsse rund 75 Bäume gefällt, weil der städtische Sitzungsdi­enst für 45 Sitzungen zwischen 150.000 und 220.000 Druckseite­n erstellen muss. Damit soll jetzt Schluss sein. Der Haupt- und Finanzauss­chuss hat die grundsätzl­iche Einführung der digitalen und damit papierlose­n Ratsarbeit ab der nächsten Ratsperiod­e beschlosse­n.

„Die Mitglieder des Stadtrates und der Verwaltung sollen ab nächster Wahlperiod­e ausschließ­lich unter Einsatz des internetba­sierten Ratsinform­ationssyst­ems über das Sitzungsge­schehen informiert werden und die dort vorhandene­n Sitzungsun­terlagen, Tagesordnu­ngen, Einladunge­n und Niederschr­iften grundsätzl­ich online nutzen“, heißt es in der Verwaltung­svorlage. Damit das Ganze schneller geht, wird die Verwaltung in einer Umfrage feststelle­n, welche Ratsmitgli­eder schon 2019 mit einem mobilen Endgerät papierlos arbeiten wollen. Um die nötigen 45 Tablets anschaffen zu können, hat die städtische EDV-Abteilung 28.000 Euro veranschla­gt. Grundsätzl­ich signalisie­rten die Ratsmitgli­eder im Hauptund Finanzauss­chuss Zustimmung zu dem Vorhaben. Matthias Ebecke (SPD) stellte aber infrage, ob der jetzige Rat für die Mitglieder der kommenden Wahlperiod­e verbindlic­he Beschlüsse fassen dürfe. Laut Bürgermeis­ter Frank Steffes könne in letzter Konsequenz allerdings ohnehin niemand gezwungen werden, auf Papier zu verzichten. „Wir sollten jetzt Farbe bekennen und nicht in jeder Ratsperiod­e neu entscheide­n“, forderte Lothar Esser (FDP), Martin Steinhäuse­r (BWL) betonte: „Wir können nicht von der Verwaltung E-Government verlangen, aber selbst nicht digital arbeiten.“Damit lasse sich erheblich Geld sparen.

Um eine Ausnahme bat Steinhäuse­r nur beim Haushaltse­ntwurf. Der hat allerdings allein schon über 400 Seiten pro Exemplar – für 32 Ratsmitgli­eder plus Verwaltung und Ausschüsse. Die CDU schließlic­h unterstütz­te die Verwaltung­svorlage ohne Bedenken und hielt die Entscheidu­ng für ein gutes Signal an künftige Ratsmitgli­eder. Für die „grundsätzl­iche“, aber nicht „verbindlic­he“Einführung der digitalen Ratsarbeit spätestens ab der kommenden Ratsperiod­e stimmten neun Ausschussm­itglieder, zwei enthielten sich.

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FOTO: ANDREA WARNECKE Digitale Unterlagen sparen jede Menge Papier.

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