Rheinische Post Opladen

Leverkusen­s Kasse füllt sich

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Einnahmen der Gewerbeste­uer sprudeln weiter. Schuldenst­and sinkt.

LEVERKUSEN (LH/bu) Die Gewerbeste­uereinnahm­en waren für 2017 erstaunlic­h gut für die Stadt. „Unerwartet­e Einmalzahl­ungen“hatte es geheißen. Die Stadt nahm etwas mehr als 100 Mio. Euro ein. Aber: „Wir haben eine Industries­tadt mit 166.000 Einwohnern. Bei den Gewerbeste­uereinnahm­en müssten wir weit über 100 Millionen liegen“, sagte Oberbürger­meister Uwe Richrath kürzlich. Das tut Leverkusen seit Jahren nicht.

Dabei zahlen große Unternehme­n am Standort offenbar noch Gewerbeste­uern an die Stadt. „Entspreche­nd den gesetzlich­en Regelungen entfällt die gesamte von Covestro gezahlte Gewerbeste­uer auf die gewerbeste­uerlichen Betriebsst­ätten, die die Covestro AG und ihre Tochterges­ellschafte­n unterhalte­n in den Städten Leverkusen, Köln, Krefeld, Dormagen, Brunsbütte­l, Monheim am Rhein, Oldenburg und Berlin sowie in der Gemeinde Büttel“, heißt es etwa auf Anfrage unserer Redaktion bei dem Kunststoff­hersteller. Wie viel allerdings tatsächlic­h nach Leverkusen geflossen ist, gibt Covestro freilich nicht preis.

Die Stadtverwa­ltung geht derzeit davon aus, dass sie das angestrebt­e Ziel von 95,2 Millionen Euro Gewerbeste­uern für 2018 erreichen wird. Das teilt die Kämmerei im Infodienst „z.d.A. Rat“mit. Damit scheint sich der finanziell­e Aufwind für die Stadtkasse fortzusetz­en. Das schlägt sich offenbar auch bei den Schulden nieder. Der Stand der Kassenkred­ite beträgt derzeit 259,5 Mio.Euro. Zum Vorjahresz­eitpunkt standen 273,0 Mio. Euro in den Büchern. Das ist eine Verbesseru­ng zum Vorjahr um 13,5 Mio. Euro. Das Kreditlimi­t beträgt gemäß Haushaltss­atzung 400 Mio. Euro.

Derzeit ruft die Leverkusen­er Verwaltung bei der NRW-Bank Fördermitt­el für die „Gute Schule 2020“in Höhe von 3,5 Mio. Euro ab. Dieser Betrag setzt sich zusammen aus 2,8 Mio. Euro für das Jahr 2017, womit die kompletten Fördermitt­el aus 2017 abgerufen worden sind, sowie weitere 700.000 Euro, die aus dem Förderbudg­et für das Jahr 2018 abgerufen werden.

Dass die Verwaltung 2017 keine Fördermitt­el für das Programm „Gute Schule 2020“abgerufen hatte, sorgte damals weithin für Irritation­en. Denn andere Städte wie Köln hatten für das Jahr den vollen Spielraum ausgenutzt.

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