Schüler bauen Sprunggrube im Wildpark
Kinder der KGS In der Wasserkuhl haben eine Sandbahn angelegt. Infotafeln am Rand zeigen, wie weit Tiere springen.
BÜRRIG Wer kann weiter springen als ein Floh? Das ist kinderleicht, denn der winzige Hüpfer schafft gerade mal 30 Zentimeter – so viel wie ein erwachsener Fuß. Wenn man die Strecke allerdings im Verhältnis zu seiner Körpergröße betrachtet, dann ist er wohl der beste aller
Lehrer Peter Theobald hatte die Idee zu einem gemeinsamen sozialen Projekt, das die Verbundenheit mit dem Stadtteil stärkt.
Springer von allen Tierarten auf den neuen Infotafeln im Wildpark. Die stecken neben einer sandgefüllten Sprunggrube, die 16 Kinder aus den dritten und vierten Klassen der KGS In der Wasserkuhl am Freitagmorgen angelegt haben.
Und bei dieser Aktion sind Tia (9) und Heidi (10) ganz schön ins Schwitzen geraten. Sie gehörten nämlich – wie die beiden ViertklässlerJonahundJustus–zur„Astgruppe“, die für die Umrandung der Sprungbahn mit natürlichen Materialien zuständig war.
Zuerst haben sie auf dem Gelände nach langen, möglichst geraden Ästen gesucht und ziemlich bald genügend geeignetes Material gefunden. Dann kam das Anstrengendste: Alles musste zu der neuen Anlage neben dem Spielplatz geschleppt und dort auf die passende Länge gesägt werden – allerdings in Handarbeit und immer zu zweit!
Ausgehoben war der Waldboden zum Glück schon, als die Schüler am Morgen pünktlich zur Öffnungszeit eintrafen. Doch für die Befüllung war die „Sandgruppe“zuständig. Den Transport übernahm ein Wildpark-Mitarbeiter, immerhin mit Elektrocart und Anhänger – und der ließ auf der Leerfahrt alle aufsitzen, was wohl den größten Spaß machte.
Danach allerdings musste Sand geschaufelt werden, so viel wie der Wagen fassen konnte. Und beim Abladen waren die Kinder erstaunt, dass die Ladung längst nicht reichte. Es waren etliche Fuhren nötig, um die Grube so zu füllen, dass auch die besten Weitspringer immer weich im Sand landen.
Die meisten – wenn auch nicht alle – Kinder gehen häufiger mit ihren Eltern zum nahe gelegenen Wildpark. Das brachte Lehrer Peter Theobald auf die Idee eines gemeinsamen sozialen Projekts, das die Verbundenheit mit dem Stadtteil stärkt. Im Gespräch mit Tierparkleiterin Sabine Honnef einigte man sich auf die Anlage einer Sandbahn, die nicht ganz so perfekt ist wie die Sprunggrube auf einem Sportplatz, aber durchaus denselben Zweck erfüllt. Hier können demnächst alle Besucherkinder ausprobieren wie weit sie Springen können. So weit wie der Frosch? Grasfrösche springen etwa einen Meter weit, Springfrösche sogar zwei Meter. Justus sprang letzte Woche bei den Bundesjugendspielen 3,80 Meter und damit weiter als der Feldhase mit seinen drei Metern. Ein Reh schafft auf der Flucht sogar bis zu sechs Meter und der Champion in dieser Disziplin ist natürlich das Känguru. Diese Tafel steht deswegen auch ein ganzes Stück hinter der Sandgrube.
Peter Theobald gefiel diese außergewöhnliche Kombination von Sport und Spiel mit einer kleinen Lerneinheit in Biologie. Und seine beteiligten Schüler haben an diesem Morgen jedenfalls noch einiges mehr gelernt über Planung und Durchführung beim Bau einer Sprunggrube. Sie übten messen, sägen und schaufeln und hatten jedenfalls eine Menge Spaß dabei.