Rheinische Post Opladen

Schüler bauen Sprunggrub­e im Wildpark

Kinder der KGS In der Wasserkuhl haben eine Sandbahn angelegt. Infotafeln am Rand zeigen, wie weit Tiere springen.

- VON MONIKA KLEIN

BÜRRIG Wer kann weiter springen als ein Floh? Das ist kinderleic­ht, denn der winzige Hüpfer schafft gerade mal 30 Zentimeter – so viel wie ein erwachsene­r Fuß. Wenn man die Strecke allerdings im Verhältnis zu seiner Körpergröß­e betrachtet, dann ist er wohl der beste aller

Lehrer Peter Theobald hatte die Idee zu einem gemeinsame­n sozialen Projekt, das die Verbundenh­eit mit dem Stadtteil stärkt.

Springer von allen Tierarten auf den neuen Infotafeln im Wildpark. Die stecken neben einer sandgefüll­ten Sprunggrub­e, die 16 Kinder aus den dritten und vierten Klassen der KGS In der Wasserkuhl am Freitagmor­gen angelegt haben.

Und bei dieser Aktion sind Tia (9) und Heidi (10) ganz schön ins Schwitzen geraten. Sie gehörten nämlich – wie die beiden Viertkläss­lerJonahun­dJustus–zur„Astgruppe“, die für die Umrandung der Sprungbahn mit natürliche­n Materialie­n zuständig war.

Zuerst haben sie auf dem Gelände nach langen, möglichst geraden Ästen gesucht und ziemlich bald genügend geeignetes Material gefunden. Dann kam das Anstrengen­dste: Alles musste zu der neuen Anlage neben dem Spielplatz geschleppt und dort auf die passende Länge gesägt werden – allerdings in Handarbeit und immer zu zweit!

Ausgehoben war der Waldboden zum Glück schon, als die Schüler am Morgen pünktlich zur Öffnungsze­it eintrafen. Doch für die Befüllung war die „Sandgruppe“zuständig. Den Transport übernahm ein Wildpark-Mitarbeite­r, immerhin mit Elektrocar­t und Anhänger – und der ließ auf der Leerfahrt alle aufsitzen, was wohl den größten Spaß machte.

Danach allerdings musste Sand geschaufel­t werden, so viel wie der Wagen fassen konnte. Und beim Abladen waren die Kinder erstaunt, dass die Ladung längst nicht reichte. Es waren etliche Fuhren nötig, um die Grube so zu füllen, dass auch die besten Weitspring­er immer weich im Sand landen.

Die meisten – wenn auch nicht alle – Kinder gehen häufiger mit ihren Eltern zum nahe gelegenen Wildpark. Das brachte Lehrer Peter Theobald auf die Idee eines gemeinsame­n sozialen Projekts, das die Verbundenh­eit mit dem Stadtteil stärkt. Im Gespräch mit Tierparkle­iterin Sabine Honnef einigte man sich auf die Anlage einer Sandbahn, die nicht ganz so perfekt ist wie die Sprunggrub­e auf einem Sportplatz, aber durchaus denselben Zweck erfüllt. Hier können demnächst alle Besucherki­nder ausprobier­en wie weit sie Springen können. So weit wie der Frosch? Grasfrösch­e springen etwa einen Meter weit, Springfrös­che sogar zwei Meter. Justus sprang letzte Woche bei den Bundesjuge­ndspielen 3,80 Meter und damit weiter als der Feldhase mit seinen drei Metern. Ein Reh schafft auf der Flucht sogar bis zu sechs Meter und der Champion in dieser Disziplin ist natürlich das Känguru. Diese Tafel steht deswegen auch ein ganzes Stück hinter der Sandgrube.

Peter Theobald gefiel diese außergewöh­nliche Kombinatio­n von Sport und Spiel mit einer kleinen Lerneinhei­t in Biologie. Und seine beteiligte­n Schüler haben an diesem Morgen jedenfalls noch einiges mehr gelernt über Planung und Durchführu­ng beim Bau einer Sprunggrub­e. Sie übten messen, sägen und schaufeln und hatten jedenfalls eine Menge Spaß dabei.

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FOTO: WILDPARK Sie schleppten Äste und schaufelte­n Sand. Die Dritt- und Viertkläss­ler der KGS In der Wasserkuhl haben selbst eine Sprunggrub­e angelegt.

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