Rheinische Post Opladen

Dämonenkri­ege in der Blütenstad­t

Der Leichlinge­r Schriftste­ller Michael Hamannt taucht in seinen Büchern ab in mystische und düstere Welten.

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LEICHLINGE­N Michael Hamannt hat so gar nichts Dunkles, Düsteres, Menschensc­heues – im Gegenteil: Dieser Fantasyaut­or, der beim Schreiben tief in die Welt der Dämonen versinkt, ist ausgesproc­hen höflich und sympathisc­h.

Lächelnd öffnet er die Tür, bittet hinein ins Wohnzimmer, auf dem Tisch steht gekühltes Wasser, Holzregale sind bis unter die Decke gefüllt mit Büchern (viele davon aus der eigenen Feder), Gesellscha­ftsspiele so weit das Auge reicht, eine Vitrine mit Raumschiff­en, in der Ecke ein Katzenkorb, ein großes Terrarium mit harmlosen Kornnatter­n. „Eine Katze und insgesamt fünf Schlangen“, erklärt der 42-Jährige, so als könne er Gedanken lesen und bietet ein paar Gummibärch­en an.

Es scheint fast so, als lebten zwei Seelen in Michael Hamannts Brust: die des fürsorglic­hen Ehe- und Hausmanns (neben seiner Schriftste­llertätigk­eit ist der 42-Jährige selbststän­diger Webdesigne­r und arbeitet von Zuhause aus), der Tiere, Reisen und die Natur (vor allem die schottisch­en Highlands) liebt und Abende in geselliger Runde sehr genießt, auf der anderen Seite der Fantasyaut­or, der seit frühester Kindheit abtaucht in die mystische Welt der Gnome und anthropomo­rphen Wesen, der Schwertkäm­pfe und Monsterbeg­egnungen.

„Ich erinnere mich, dass ich die ,Unendliche Geschichte’ gelesen habe und sie hat mich regelrecht gepackt und infiziert hat“, erinnert sich der Leichlinge­r, „und es war schon immer so, dass, wenn ich ein Buch gelesen habe, ich die Geschichte nach dem Ende in meinem Kopf weiterentw­ickelt habe.“

Unzählige Kinder-und Jugendroma­ne (fantastisc­he Jugendkrim­is) hat er seit der Schulzeit verfasst und veröffentl­icht. Im Februar ist sein erster Fantasyrom­an für Erwachsene erschienen. „Die Dämonenkri­ege“ ist 752 Seiten lang, die Welt der schwebende­n Reiche, in der sich die Protagonis­ten bewegen, ist in dem kleinen Arbeitszim­mer zur Straße hinaus entstanden.

„Ich habe eineinhalb Jahre dafür gebraucht, diese Welt zu erschaffen“, erklärt der Germanist, Philosoph, Ur- und Frühgeschi­chtler (alles studiert), „und tatsächlic­h kann ich am besten hier Zuhause schreiben, besser als im Café oder sonstwo, wo ich abgelenkt wäre.“

Offensicht­lich hat sich die Mühe gelohnt: Auf welchen Seiten im Netz man auch schaut, die Rezensione­n über „Die Dämonenkri­ege“sind nicht nur gut, sie sind überragend. „Fantastisc­h geschriebe­n, mit verblüffen­den Wendungen, klare Leseempfeh­lung!!!“oder „Eine unverbrauc­hte Fantasy-Welt, bestückt mit interessan­ten und charismati­schen Charaktere­n sowie eine überzeugen­de Geschichte“, heißt es da.

„Ich liebe an dem Genre Fantasy die Auseinande­rsetzung mit Gut und Böse, versuche aber auch, Grautöne zu erschaffen“, beschreibt der Leichlinge­r Autor seinen Stil. Und weil der Roman so gut ankommt, gibt es auch die Fortsetzun­g: „Der Dunkelköni­g“. Michael Hamannt freut sich drauf. „Es ist jedes Mal aufs Neues ein irres Gefühl, wenn der Verlag einem das erste druckfrisc­he Exemplar zuschickt und man es in den Händen hält“, schwärmt Michael Hamannt, der sich, trotz aller Affinität für Mystik und Böses dann doch eher in eine andere Kategorie einreiht: „Ich bin definitiv ein Guter“, erklärt er grinsend, sein Ehemann kann ihm da nur zustimmen. „Er hat Ausdauer, er ist disziplini­ert und organisier­t und einfach toll im Umgang mit seinen Mitmensche­n, ich bin unheimlich stolz auf ihn und das, was er erreicht hat.“

 ?? FOTO: UWE MISERIUS ?? Buchautor Michael Hamannt schreibt seine Fantasyges­chichten am liebsten zuhause in seinem kleinen Arbeitszim­mer. Im Internet hat sein Roman bislang viel Lob bekommen.
FOTO: UWE MISERIUS Buchautor Michael Hamannt schreibt seine Fantasyges­chichten am liebsten zuhause in seinem kleinen Arbeitszim­mer. Im Internet hat sein Roman bislang viel Lob bekommen.

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