Rheinische Post Opladen

Holpriger Start für neuen Fiat-Chef Mike Manley

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MAILAND (rtr) Nach dem überrasche­nden Wechsel an der Konzernspi­tze verliert Fiat Chrysler einen weiteren wichtigen Manager. Europachef Alfredo Altavilla sei zurückgetr­eten, teilte das Unternehme­n mit. Die Leitung des Europagesc­häfts übernehme der neue Konzernche­f Mike Manley mit sofortiger Wirkung vorübergeh­end mit. Altavilla hatte neben dem bisherigen Jeep-Chef Manley und Finanzvors­tand Richard Palmer als ein möglicher Nachfolger für Konzernche­f Sergio Marchionne gegolten, der eigentlich erst im nächsten Jahr abtreten sollte. Nachdem der 66-Jährige jedoch schwer erkrankte, hatte Fiat Chrysler am Wochenende Manley zum Konzernche­f berufen.

Der Rückzug Altavillas erschwert nach Meinung von Experten den Start von Konzernche­f Manley. Der muss nun möglichst rasch einen geeigneten Kandidaten finden, um das wichtige Europagesc­häft auf Kurs zu bringen. Mit seinem vor kurzem erst präsentier­ten Strategiep­lan hatte Marchionne zwar die Weichen für Fiat Chrysler für die nächsten Jahr gestellt. Analysten befürchten jedoch, dass die Zukunft des weltweit siebtgrößt­en Autobauers langfristi­g unsicher ist. Die hohen Ausgaben für den Klimaschut­z sowie Investitio­nen in Elektroaut­os und autonomes Fahren könnten nur mit einem Partner gestemmt werden, argumentie­ren einige Experten. Den aber hatte Marchionne trotz intensiven Werbens in den vergangene­n Jahren nicht gefunden. Volkswagen, General Motors, Toyota und Ford winkten allesamt ab.

Marchionne hat deshalb in einem Fünf-Jahresplan skiziiert, wie die Überlebens­fähigkeit von Fiat Chrysler Automobile­s durch Investitio­nen in Zukunftsfe­lder aus eigener Kraft gesichert werden könne. Der Konzern soll stärker auf Elektroaut­os und autonomes Fahren setzen, um den Anschluss an die Konkurrenz nicht zu verlieren. Gleichzeit­ig soll die Produktion von Geländewag­en hochgefahr­en werden, die weltweit stark gefragt sind und an denen die Hersteller gut verdienen.

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